Das Spielejahr 2025 hielt für unsere Redaktion zahlreiche unerwartete Highlights bereit. Titel, von denen wir wenig erwartet hatten, entpuppten sich als echte Überraschungen. Mit diesen beschäftigt sich der zweite Teil unserer Reihe.
Nachdem wir uns gestern, im ersten Teil unserer Reihe, mit jenen Spielen beschäftigt haben, die unsere Erwartungen nicht vollständig erfüllen konnten, richten wir nun bewusst den Blick auf die positive Seite des Spielejahres 2025. Denn Abwechslung war in diesem Jahr wahrlich keine Mangelware: Von kreativen Indie-Erlebnissen über mutige Neuinterpretationen bekannter Marken bis hin zu erzählerisch starken Abenteuern war für nahezu jede/n Spieler*in etwas dabei.
Gerade deshalb gab es einige Titel, die uns völlig unvorbereitet erwischt haben. Spiele, an die wir mit Skepsis oder geringen Erwartungen herangegangen sind - und die uns am Ende emotional berührt, spielerisch überzeugt oder schlicht nicht mehr losgelassen haben. Jede*r aus der Redaktion durfte sich dabei nur einen einzigen Titel aussuchen, was bei der Vielzahl an starken Releases alles andere als leicht fiel.
Für Marsinah war Indiana Jones und der Große Kreis eine echte Kehrtwende der Gefühle. Anfangs hatte sie sich auf ein klassisches Third-Person-Abenteuer im Stil von Uncharted oder Tomb Raider gefreut - umso größer war die Ernüchterung, als klar wurde, dass das Spiel konsequent aus der Ego-Perspektive gespielt wird. Die Zweifel waren groß.
Doch pünktlich zum Release wagte sie den Schritt ins Abenteuer - und war vom ersten Moment an begeistert. Die dichte Atmosphäre, die beeindruckende Grafik, die hervorragend geschriebene Story und vor allem die sensationelle deutsche Synchronisation sorgten dafür, dass sie sich fühlte, als würde sie direkt in einem neuen Indiana-Jones-Film mitspielen. Selbst der DLC Orden der Riesen wurde noch mitgenommen, auch wenn dieser für sie nicht ganz an die Abwechslung des Hauptspiels heranreichte. Unterm Strich bleibt es aber eine der größten positiven Überraschungen des Jahres.
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Nadine nennt Lost Records: Bloom & Rage ihre Überraschung des Jahres. Als großer Fan von Life Is Strange war sie zunächst unsicher, ob ein 90er-Jahre-Coming-of-Age-Drama ganz ohne übernatürliche Kräfte die gleiche emotionale Wirkung entfalten kann. Doch DON’T NOD bewies einmal mehr sein Gespür für Figuren und Atmosphäre.
Die Geschichte rund um vier Freundinnen, ihre Vergangenheit und das geheimnisvolle Loch entwickelte schnell einen starken Sog. Nostalgie, Freundschaft und leise Melancholie verbanden sich zu einem intensiven Erlebnis, das lange nachwirkte. Der Cliffhanger am Ende ließ sie mit einem klaren Wunsch zurück: einer Fortsetzung mit den erwachsenen Versionen der Charaktere - ganz im Stil von Es: Kapitel 2.
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Wenn Yui an 2025 denkt, fällt ihr als Erstes South of Midnight ein. Der ungewöhnliche Stop-Motion-Look ließ sie anfangs zweifeln, ob genügend Immersion aufkommen würde. Doch diese Sorge verflog schnell, sobald sie tiefer in die Welt eintauchte.
Die Geschichte rund um die junge Weberin mit magischen Kräften, die liebevoll von Hand gestalteten Charaktere und der außergewöhnliche Soundtrack entfalteten eine beinahe hypnotische Wirkung. Kaum ein Spiel zog sie dieses Jahr so konstant zurück an den Controller. Lediglich das Kampfsystem konnte sie nicht vollständig überzeugen - an der Faszination für das Gesamtpaket änderte das jedoch kaum etwas.
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Für René war Eriksholm: The Stolen Dream die größte Überraschung des Jahres. Die Vogelperspektive und der starke Fokus auf anspruchsvolle Schleichpassagen hatten ihn zunächst eher abgeschreckt. Doch je weiter er spielte, desto stärker zog ihn die emotionale Geschichte um Protagonistin Hanna und ihren Bruder Herman in den Bann.
Besonders die ruhige Erzählweise, die dichte Atmosphäre und das clevere Leveldesign sorgten dafür, dass sich seine anfängliche Skepsis schnell in Begeisterung verwandelte. Am Ende blieb sogar der Wunsch, das Spiel hätte noch ein oder zwei zusätzliche Kapitel geboten.
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Dass Felix ein Fan von Fantasy-Welten ist, ist längst bekannt. Mit Avowed verschlug es ihn dieses Mal jedoch nicht in düstere Soulslike-Gefilde, sondern in eine deutlich farbenfrohere Welt. Die Erwartungen waren zunächst eher verhalten - umso größer die Überraschung.
Das Obsidian-RPG entwickelte sich schnell zu seinem persönlichen Geheimfavoriten. Die vielschichtigen Dialoge, glaubwürdigen Entscheidungen und deren spürbare Konsequenzen erinnerten ihn an The Outer Worlds, nur eben in einer märchenhaften Fantasy-Kulisse. Für Felix ein Titel, der 2025 deutlich unter dem Radar flog, aber enorme Qualität bot.
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Bei Oscar sorgte 2025 für eine echte Ausnahme: Weder ein Sport- noch ein Horrorspiel schaffte es auf seinen Überraschungs-Thron. Stattdessen begeisterte ihn das rasante Koop-Abenteuer Split-Fiction, das er häufig gemeinsam mit Kollegin Nadine über den Freundschaftspass spielte.
Das temporeiche Gameplay, die sympathischen Protagonistinnen und die gelungene Mischung aus Sci-Fi- und Fantasy-Elementen motivierten ihn deutlich mehr als erwartet. Für Oscar übertraf Split-Fiction sogar die Vorgänger A Way Out und It Takes Two - und wurde damit zu seinem persönlichen Highlight außerhalb der Komfortzone.
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