Die Switch 2 hat für Jubel bei Millionen von Spieler*innen gesorgt und für Kopfschütteln bei Entwicklern. Während Fans fleißig zocken, berichten Studios, darunter sogar AAA-Größen, über ein ganz anderes Problem: Dev-Kits sind immer noch kaum verfügbar.
Der Release der Switch 2 brach gleich zu Beginn alle Rekorde: Über 3,5 Millionen Konsolen gingen in den ersten vier Tagen über die Ladentheke. Während die Verkaufszahlen also glänzen, sieht es hinter den Kulissen düsterer aus. Entwickler, die ihre Spiele auf die neue Plattform bringen möchten, stoßen auf eine unsichtbare Wand – zu wenige Entwicklungsgeräte.
Wie John Linneman und Oliver Mackenzie von Digital Foundry in ihrer „Direct Weekly“-Show berichten, ist die Lage angespannt. Auf der Gamescom 2025 in Köln sprachen sie mit etlichen Studios, die noch immer auf Kits warten.
Linneman schildert:
„Nintendo scheint die Entwicklung für die Switch 2 bis zu einem gewissen Grad fast zu behindern. Ich habe mit vielen Entwicklern gesprochen, denen gesagt wurde, dass sie ihr Spiel einfach auf der Switch 1 veröffentlichen und sich auf die Abwärtskompatibilität verlassen sollen.“
Er ergänzt:
„Es gibt viele Entwickler, die keine Switch 2-Dev-Kits bekommen können. Sie würden gerne Switch-2-Versionen machen. Aber sie können die Hardware nicht bekommen. Es ist im Moment wirklich schwierig.“
Besonders kurios: Während einige große AAA-Entwickler noch immer leer ausgehen, sollen manche Indie-Teams bereits Dev-Kits haben. Mackenzie spricht von „seltsamen Ausnahmen“ und nennt als Beispiel ein kleines Projekt mit Lagerfeuer-Atmosphäre:
„Es gibt dieses Lagerfeuer-Spiel [‚Chillin’ by the Fire‘] mit Kamera, und die bekommen Kits, während große Entwickler von AAA-Titeln nicht unbedingt in dieser Pipeline sind.“
So erfreulich es für die Indie-Szene ist, so sehr wirft es Fragen zur Verteilungspolitik von Nintendo auf.
Auch der bekannte Leaker NateTheHate stützt die Aussagen von Digital Foundry. Auf Famiboards (via Reddit) schrieb er:
Posts from the gamingleaksandrumours
community on Reddit
„Die Gespräche von Digital Foundry auf der Gamescom […] sind wahr. Viele große Entwicklerstudios haben keine Dev-Kits.“
Einige Beobachter vermuten dahinter eine Strategie: Nintendo könnte die Vergabe der Kits absichtlich verlangsamen, um zunächst den Verkauf eigener First-Party-Spiele anzukurbeln. Erst im zweiten Jahr sollen dann Third-Party-Studios nachziehen, wenn die Nutzerbasis groß genug ist.
Doch NateTheHate warnt:
„Wenn Partner ihr Geschäftsjahr planen und die Switch 2 in ihre Roadmap aufnehmen wollen, dies aber wegen Nintendos Schweigen nicht können … Ja, dann ist es weniger als ideal.“
Die Switch 2 begeistert die Spieler, doch die Entwickler sitzen weiter auf heißen Kohlen. Ob Nintendo wirklich strategisch bremst oder schlichtweg logistische Probleme hat, bleibt unklar - offiziell geäußert hat sich das Unternehmen zur Dev-Kit-Situation bislang nicht.
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