Wer braucht schon Spukhäuser in Transsilvanien, wenn die eigene Wohnung zur Bühne des Grauens wird?
Wer braucht schon Spukhäuser in Transsilvanien, wenn die eigene Wohnung zur Bühne des Grauens wird?
Mit Luto schicken uns Broken Bird Games und Selecta Play in ein psychologisches Horrorerlebnis, das weniger auf billige Schockeffekte setzt und dafür lieber direkt an die Substanz geht. Ab sofort erhältlich für PlayStation 5, Xbox Series X/S sowie PC (Steam & Epic Games Store).
Luto beginnt da, wo andere Horrorspiele enden, mit der Hoffnungslosigkeit. Ihr schlüpft in die Rolle einer Person, die mit dem Schmerz des Verlustes kämpft. Das Zuhause wird zum Gefängnis, die eigenen Gedanken zum Labyrinth und jeder Versuch, zu fliehen, führt euch nur noch tiefer hinein. Klingt deprimierend? Ist es auch. Aber gerade das macht den Reiz aus.
Gespielt wird aus der Ego-Perspektive, was den psychologischen Druck ordentlich erhöht. Ihr erkundet euer eigenes Heim oder das, was davon übrig ist, während die Realität langsam zu bröckeln beginnt. Türen verschwinden, Flure verschieben sich, Schatten flüstern und jedes Detail scheint mit eurer Vergangenheit verwoben zu sein.
Statt Jumpscares im Sekundentakt gibt es eine dichte, albtraumhafte Atmosphäre, die euch nach und nach den Boden unter den Füßen wegzieht. Das Spiel versteht es meisterhaft, mit Erwartungen zu spielen und sie dann in fieser Manier zu unterwandern.
Was Luto besonders macht, ist sein thematischer Kern: Verlust, Depression, Verarbeitung. Das Spiel nutzt seine albtraumhafte Struktur, um den psychischen Zustand der Hauptfigur spürbar zu machen. Nichts wirkt übertrieben oder effekthascherisch, vielmehr wird der Horror zur Metapher für den inneren Kampf.
Nur wer sich seinen Ängsten stellt, kann die Wahrheit erkennen und vielleicht sogar einen Weg aus der Dunkelheit finden. Kein leicht verdauliches Thema, aber mutig und beeindruckend inszeniert.
Mit Luto liefern Broken Bird Games ein intensives, düsteres und klug inszeniertes Horrorspiel, das mehr über euch verrät, als euch vielleicht lieb ist. Kein Splatter, kein Kettensägen-Gemetzel, sondern emotionaler Terror, der unter die Haut geht. Wer starke Nerven und ein Faible für Story-lastigen Grusel hat, sollte sich diesen düsteren Trip auf keinen Fall entgehen lassen.
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