Nach Sonys teurem Bungie-Kauf sollte Destiny 2 weiter wachsen und Marathon das nächste große Live-Service-Hitprojekt werden. Doch Sparmaßnahmen, Personalabgänge und falsche Erwartungen ließen die Vision bröckeln, mit Folgen für beide Seiten.
 
    
    Nach Sonys teurem Bungie-Kauf sollte Destiny 2 weiter wachsen und Marathon das nächste große Live-Service-Hitprojekt werden. Doch Sparmaßnahmen, Personalabgänge und falsche Erwartungen ließen die Vision bröckeln, mit Folgen für beide Seiten.
Als Sony im Jahr 2022 Bungie für satte 3,6 Milliarden US-Dollar übernahm, galt das Studio als Schlüssel für Sonys Zukunft im Live-Service-Geschäft. Der Plan: Destiny 2 sollte stabil weiterlaufen, während das kommende Marathon als neuer Multiplayer-Hit durchstartet.
Doch laut Forbes-Autor Paul Tassi war dieser Optimismus überzogen. Er schreibt, dass Sony von einem anhaltenden Destiny-Boom und einem garantierten Erfolg von Marathon ausging - obwohl intern längst klar war, dass die Saga mit Die Finale Form enden sollte. Analyst*innen erwarteten danach logischerweise weniger Inhalte und ein sinkendes Spielerinteresse.
Nach dem Story-Finale von Destiny 2 kam, was viele befürchteten: Sparmaßnahmen und Entlassungen. Tassi beschreibt, dass Teams mehrfach verkleinert wurden - was weniger Content, eine schwächere Qualitätssicherung und mehr technische Probleme zur Folge hatte.
„Weniger Entwicklerteams produzieren weniger Inhalte. Die drastisch reduzierte Qualitätssicherung führt zu mehr und häufigeren Bugs“, schreibt der Forbes-Autor.
All das habe die ohnehin sinkenden Spielerzahlen weiter belastet.
https://2playerz.de/p/destiny-2-am-tiefpunkt-spielerzahlen-unter-funf-wochen-vor-schliessung-niveauAuch der kommende Shooter Marathon steht unter großem Druck - besonders nach dem katastrophalen Concord-Flop, den Tassi als „größten Fehlschlag aller Zeiten“ bezeichnet. Zwar bleibe Bungie laut ihm Sonys wichtigstes Live-Service-Studio, doch der Weg sei steinig.
Selbst das erfolgreiche Helldivers 2 helfe nur bedingt: Arrowhead will das nächste Spiel eigenständig veröffentlichen. Andere Projekte wie Fairgame$ bezeichnet Tassi dagegen als „kaum realistisch“, da das Studio in einer „Krise“ stecke.
https://2playerz.de/p/fairgame-im-strudel-der-probleme-droht-sony-ein-zweites-concord-desasterKritisch beleuchtet Tassi auch die Struktur des Übernahmedeals: Mehrere Führungskräfte sollen nach hohen Auszahlungen das Unternehmen verlassen haben, während andere resignierten. Dadurch sei eine „Selbstzufriedenheit“ entstanden, die Bungie zusätzlich lähmte.
Rückblickend stellt er sich die Frage:
„Was wäre wohl passiert, wenn Sony Bungie mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt hätte, anstatt sie ihnen ständig zu entziehen?“
Eine klare Antwort darauf gibt es nicht, doch klar ist: Die Vision eines verlässlichen Live-Service-Zugpferds hat sich für beide Seiten bisher nicht erfüllt.
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