Bethesda-Lead-Producer Emil Pagliarulo spricht über die umstrittenen, vertonten Protagonisten in Fallout 4. Warum Nate und Nora damals als Branchenstandard galten - und was Bethesda daraus für Starfield gelernt hat.
Bethesda-Lead-Producer Emil Pagliarulo spricht über die umstrittenen, vertonten Protagonisten in Fallout 4. Warum Nate und Nora damals als Branchenstandard galten - und was Bethesda daraus für Starfield gelernt hat.
Wenn es um Protagonist*innen in Bethesda-Rollenspielen geht, sind Fans traditionell eine nahezu grenzenlose Freiheit gewohnt. Fallout 4 brach 2015 jedoch mit dieser Tradition.
Mit Nate und Nora bekamen Spieler*innen erstmals klar definierte Hauptfiguren mit eigener Hintergrundgeschichte und vollständiger Sprachausgabe - eine Designentscheidung, die bis heute polarisiert.
Aus Sicht von Emil Pagliarulo, Lead Producer und Narrative Designer bei Bethesda, kam die spätere Kontroverse allerdings überraschend. Gegenüber GamesRadar+ erklärte er, die Entscheidung habe sich damals keineswegs problematisch angefühlt, sondern vielmehr dem damaligen Branchenstandard entsprochen.
„Als Fallout 4 im Herbst 2015 erschienen ist, waren vertonte Protagonisten extrem verbreitet“, so Pagliarulo. „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es zu dieser Zeit überhaupt ein AAA-Spiel ohne sprechende Hauptfigur gab.“
Aus Bethesdas Sicht habe man lediglich mit der Industrie Schritt gehalten.
Ein weiterer Vorteil sei gewesen, Emotionen direkter transportieren zu können.
„Die Sprachausgabe erlaubte es uns, dem Protagonisten unterschiedliche Gefühle und emotionale Nuancen zu geben“, erklärte Pagliarulo weiter.
Rückblickend räumt er jedoch ein, dass man unterschätzt habe, wie stark sich Teile der Community daran stoßen würden.
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Besonders wichtig ist Pagliarulo dabei ein Punkt: Trotz fester Stimme und Hintergrundgeschichte habe es in Fallout 4 weiterhin zahlreiche spielerische Freiheiten gegeben.
„Damals wirkte es nicht so kontrovers, wie es später wurde, weil ich finde, dass es immer noch unglaublich viele Entscheidungen gibt, die man treffen kann“, sagte er.
Mit der Zeit habe sich jedoch gezeigt, dass viele Fans ein stärkeres Bedürfnis nach einem vollkommen offenen Selbstbild der Spielfigur haben - eine Erkenntnis, die direkte Auswirkungen auf spätere Projekte hatte.
Diese Lehre floss letztlich in die Entwicklung von Starfield ein. Dort verzichtete Bethesda bewusst wieder auf eine vertonte Hauptfigur.
Pagliarulo formuliert es pragmatisch:
„Wir haben gemerkt, dass genau das ist, was die Leute wollen. Also dachten wir: Dann machen wir das. Geben wir den Fans, was sie wollen.“
Der Designwechsel zeigt, dass Bethesda die Kritik ernst genommen hat, ohne Fallout 4 im Nachhinein als Fehler zu betrachten.
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Unabhängig von der Debatte war Fallout 4 für Bethesda ein enormer Erfolg. Zum Launch verkaufte sich das Rollenspiel laut Studio über 12 Millionen Mal, dazu kamen in den folgenden Jahren weitere Millionen Exemplare.
Die Diskussion um die vertonten Protagonist*innen hat dem langfristigen Erfolg des Spiels also keinen Abbruch getan.
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