Der Creative Director von Another Crab’s Treasure sieht den Begriff „Soulslike“ kritisch. Laut Aggro Crab blockiert das Label kreative Weiterentwicklung und zwingt Entwickler dazu, Dark Souls immer wieder zu kopieren.
Der Creative Director von Another Crab’s Treasure sieht den Begriff „Soulslike“ kritisch. Laut Aggro Crab blockiert das Label kreative Weiterentwicklung und zwingt Entwickler dazu, Dark Souls immer wieder zu kopieren.
Mit Demon’s Souls legte FromSoftware den Grundstein für ein Subgenre, das erst mit Dark Souls weltweite Bekanntheit erlangte. Seitdem gilt das düstere Fantasy-Rollenspiel als Referenzpunkt für zahllose Action-RPGs - so sehr, dass der Begriff „Soulslike“ zum festen Genre-Stempel wurde.
Doch genau dieser Stempel wird nun offen infrage gestellt. Caelan Pollock, Creative Director bei Aggro Crab, sieht darin ein strukturelles Problem für die Spieleentwicklung. Im Gespräch mit Game Informer erklärte er, dass die Bezeichnung viele Studios daran hindere, sich wirklich vom Original zu lösen.
Pollock bringt seine Kritik sehr deutlich auf den Punkt:
„Ich denke, dass die Bezeichnung ‚Soulslike‘ viele Entwickler in einer Schleife festgehalten hat, in der sie immer wieder versuchen, Dark Souls nachzubauen.“
Seiner Ansicht nach sei dieser Ansatz zum Scheitern verurteilt, da das Vorbild selbst nicht übertroffen werden könne:
„Und meiner Meinung nach wurde das beste Dark-Souls-Spiel bereits gemacht - und es heißt Dark Souls.“
Gerade weil Dark Souls einen so nachhaltigen Einfluss hatte, sei es problematisch, jedes neue Spiel an exakt denselben Maßstäben zu messen.
Ein zentraler Punkt in Pollocks Argumentation ist die bewusste Unvollkommenheit des Originals. Er beschreibt Dark Souls nicht als makelloses Meisterwerk, sondern als Spiel mit Ecken und Kanten:
„Es ist ein zutiefst unperfektes Spiel, und genau deshalb lieben es die Leute - und genau deshalb hat es bei Spielern und in der gesamten Branche so stark resoniert.“
Gerade diese Mischung aus Frustration, Entdeckung und Lernkurve habe das Spiel so prägend gemacht. Doch laut Pollock gehe dieser Kern verloren, wenn Entwickler versuchen, jedes einzelne System exakt zu reproduzieren:
„Ich glaube, wenn man versucht, jeden Aspekt dieser Erfahrung zu imitieren, entsteht am Ende nichts, das wirklich Aufmerksamkeit verdient.“
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Seit Jahren wird diskutiert, was ein Soulslike eigentlich definiert. Ausdauerbasiertes Kampfsystem, schwere Bewegungen, gnadenlose Gegner, ein Fokus auf Musterlernen bei Bosskämpfen oder das Zurückholen verlorener Ressourcen nach dem Tod - eine klare Definition existiert bis heute nicht.
Für Pollock ist genau das der Knackpunkt. Wenn ein Genre ausschließlich über seine Ähnlichkeit zu Dark Souls definiert wird, bleibe kaum Raum für Innovation oder Experimente. Das Label werde so vom Orientierungspunkt zur kreativen Grenze.
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Trotz dieser Kritik entschied sich Aggro Crab, mit Another Crab’s Treasure selbst einen eigenen Soulslike-Ansatz zu verfolgen. Die Motivation dahinter beschreibt Pollock so:
„Wir sind mit der tiefen Überzeugung an die Sache herangegangen, dass dieses Genre mehr sein kann.“
Statt düsterer Fantasy erwartet euch ein verschmutztes Unterwasserreich, in dem eine Krabbe mit weggeworfenem Plastik kämpft - ein ungewöhnlicher Tonfall, der das Genre bewusst aufbricht. Pollock gibt offen zu, dass dies ein Wagnis war:
„Wir haben darauf gesetzt, dass die Community bereit dafür ist.“
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