Larian Studios steht plötzlich im Gegenwind: Mehrere Autor*innen schildern problematische Bewerbungsprozesse mit langen, unbezahlten Schreibtests. Das sonst gefeierte Studio hinter Baldur’s Gate 3 gerät damit ins Zwielicht.
Larian Studios steht plötzlich im Gegenwind: Mehrere Autor*innen schildern problematische Bewerbungsprozesse mit langen, unbezahlten Schreibtests. Das sonst gefeierte Studio hinter Baldur’s Gate 3 gerät damit ins Zwielicht.
Lange galten die Larian Studios als Musterbeispiel für modernes Game-Development, spätestens seit dem riesigen Erfolg von Baldur’s Gate 3. Doch dieses glänzende Image bekommt nun erste Kratzer. Nachdem CEO Swen Vincke kürzlich den Einsatz generativer KI für frühe Konzeptphasen des nächsten Divinity-Titels bestätigte, melden sich nun mehrere Autor*innen aus der Branche mit deutlich kritischeren Tönen zu Wort.
Im Zentrum der Vorwürfe stehen ungewöhnlich umfangreiche Bewerbungsprozesse, inklusive unbezahlter Schreibtests, zahlreicher Interviews und monatelanger Funkstille.
Der Autor Bruno Dias äußerte sich auf Bluesky sehr deutlich über seine Eindrücke:
Larian's horrible hirring process is an open secret in the industry – insane amounts of unpaid work in "writing tests", excessive numbers of interviews, months and months of back and forth, etc. Everyone in games narrative circles has heard the stories at this point, probably from multiple people.
— Bruno Dias (@brunodias.bsky.social) 16. Dezember 2025 um 14:59
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„Der schreckliche Einstellungsprozess bei Larian ist in der Branche ein offenes Geheimnis. Wahnsinnig viel unbezahlte Arbeit in Form von ‚Schreibtests‘, übermäßig viele Vorstellungsgespräche, monatelanges Hin und Her usw.
Jeder in der Spiele-Branche hat diese Geschichten mittlerweile gehört, wahrscheinlich sogar von mehreren Leuten.“
Auch andere Stimmen zeichnen ein ähnliches Bild. Entwicklerin Gwen C. Katz berichtet:
They made me do 12 interviews. Then they rejected me based on my resume.
— Gwen C. Katz (@gwenckatz.bsky.social) 16. Dezember 2025 um 15:13
„Sie haben mich zu 12 Vorstellungsgesprächen geschickt. Dann haben sie mich aufgrund meines Lebenslaufs abgelehnt.“
Autorin Kate Gray kommentierte trocken:
I'm not sure if they'll ever find anyone at this point, they must have interviewed basically every single writer who isn't already aware of their process... but surely they know that writers talk? I mean it's our whole deal
— Kate Gray (@hownottodraw.bsky.social) 16. Dezember 2025 um 17:09
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch jemanden finden werden. Sie müssen wohl fast jeden Autor interviewt haben, der ihren Prozess noch nicht kennt“
Besonders kritisch wird der Umgang mit Schreibproben gesehen. Zoë Quinn erklärte, sie habe ein Jobangebot abgelehnt, nachdem von ihr ein unbezahlter Schreibtest verlangt worden sei. Zusätzlich bemängelte sie, dass Remote-Arbeit nur sehr eingeschränkt möglich gewesen sei.
I know this because they tried to recruit me and I strongly considered it but they’re also a “do an unpaid writing test where you have to also make it playable” company so that’s not something I vibe with
— Zoë “Baddie Proctor” Quinn (@unburntwitch.com) 16. Dezember 2025 um 14:43
Auch Stella Sacco, Narrative Designerin, schilderte problematische Erfahrungen. Das geforderte Schreibbeispiel sollte laut ihr bereits in spielbarer Form eingereicht werden, ohne klare Informationen darüber, welchem der weltweiten Larian-Standorte die Stelle letztlich zugeordnet wäre.
Hahaha I forgot the most fucked part, for me at least: they said I’d work at one of their studios worldwide, but that they’d decide which one later. I was like “hey I’m trans and some of those locations might not be great for me” and they said “well it’s not possible to tell you which ahead of time”
— Stella Sacco (@antlervel.vet) 16. Dezember 2025 um 17:59
Besonders heikel: Sacco wies darauf hin, dass einige Länder für sie problematisch seien, da sie transsexuell ist. Dennoch habe das Studio bis zuletzt keine verbindliche Zusage zu einem konkreten Arbeitsort machen können.
Bislang haben sich die Larian Studios nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert. Eine angefragte Stellungnahme steht weiterhin aus. Ob und wie das Studio auf die wachsende Kritik reagieren wird, bleibt offen.
Fest steht jedoch: Die Diskussion trifft Larian in einer Phase, in der das Studio stärker denn je im Rampenlicht steht, und Fans wie Branche nun genauer hinschauen.
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