Schon in den vergangenen Tagen machten Gerüchte die Runde, nun ist es offiziell: Don’t Nod hat eine weitere Entlassungswelle bestätigt.
Schon in den vergangenen Tagen machten Gerüchte die Runde, nun ist es offiziell: Don’t Nod hat eine weitere Entlassungswelle bestätigt.
Die Gaming-Industrie schwankt derzeit wie ein Schiff im Sturm: Nach einem weiteren Jahr voller Rekordumsätze und millionenschwerer Blockbuster rollt die nächste Entlassungswelle durchs Entwicklermeer. Dieses Mal trifft es Don’t Nod, das französisch-kanadische Studio hinter narrativen Lieblingen wie Life is Strange, Tell Me Why oder dem jüngsten Fantasy-Geisterdrama Banishers: Ghosts of New Eden.
In einem Statement gegenüber Eurogamer erklärte ein PR-Sprecher des Studios:
„Wir müssen leider bestätigen, dass wir nach der Fertigstellung von Lost Records: Bloom & Rage die schwierige Entscheidung treffen mussten, eine neue Entlassungswelle einzuleiten, die dieses Mal unser Studio in Montreal betrifft.“
Genaue Zahlen nannte das Unternehmen nicht, betonte aber, dass es sich um eine Entscheidung handle, die nach sorgfältiger Abwägung getroffen wurde – mit dem Ziel, den langfristigen Fortbestand des Studios zu sichern. Angesichts der wirtschaftlichen Lage in der Branche sei dies unvermeidlich gewesen.
Besonders bitter: Die Maßnahme erfolgt, obwohl Don’t Nod in den vergangenen Monaten eigentlich einige Erfolge feiern konnte. Banishers: Ghosts of New Eden wurde 2024 sowohl von Kritikern als auch Spielern gelobt, das emotionale Erzählabenteuer Lost Records kam ebenfalls gut an – und beim Xbox Games Showcase im Juni stellte das Studio sogar sein neues Sci-Fi-Projekt Aphelion vor.
Kurzum: Kreativ läuft es. Wirtschaftlich offenbar weniger.
Wie bei vielen Studios derzeit lautet das Dilemma: Hohe Produktionskosten, lange Entwicklungszyklen und ein unsicheres Marktumfeld zwingen auch etablierte Namen zu schmerzhaften Einschnitten – selbst nach erfolgreichen Releases.
https://2playerz.de/p/krise-bei-dont-nod-verscharft-sich-neue-entlassungswelle-beim-studio-hinter-banishers-und-vampyr
Don’t Nod nutzte die Gelegenheit, um sich ausdrücklich bei den entlassenen Mitarbeitenden zu bedanken. Besonders betont wurde ihr Beitrag zur Fertigstellung von Lost Records: Bloom & Rage, das offenbar mit viel Herzblut und Engagement entstanden ist.
Ein schwacher Trost – aber immerhin kein stilles Abservieren.
Die aktuellen Entwicklungen bei Don’t Nod sind ein weiteres Zeichen dafür, wie fragil selbst erfolgreiche Studios geworden sind. Zwischen Kreativität und Kapital, Release-Zeitplänen und Realität verlieren derzeit viele Entwickler ihren Job – trotz starker Projekte und leidenschaftlicher Arbeit.
Was Aphelion für das Studio bringen wird, bleibt abzuwarten. Aber für die entlassenen Mitarbeitenden bedeutet das vor allem eines: eine ungewollte Zwischenstation in einer Branche, die aktuell selten zur Ruhe kommt.
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