Mit „007 First Light“ wagt sich IO Interactive auf neues Terrain – zumindest halbwegs. Denn während das dänische Studio weiterhin auf Schleichen und Agentenflair setzt, verabschiedet sich das Spiel zugleich vom trägen Taktieren eines Hitman.
Mit „007 First Light“ wagt sich IO Interactive auf neues Terrain – zumindest halbwegs. Denn während das dänische Studio weiterhin auf Schleichen und Agentenflair setzt, verabschiedet sich das Spiel zugleich vom trägen Taktieren eines Hitman.
Im Rahmen des diesjährigen Summer Game Fest zeigte IO Interactive erstmals Gameplay zu 007 First Light, dem kommenden Spionage-Thriller rund um einen jungen James Bond. Die offizielle Präsentation wurde flankiert von Interviews mit PC Gamer und anderen Medien, in denen das Studio tiefer in die Unterschiede zwischen Bond und IOs bisherigem Flaggschiff, Hitman, eintauchte.
Das Ziel ist klar: 007 First Light soll nicht nur langjährige Stealth-Fans bedienen, sondern auch jene Spieler ansprechen, die mit dem bedächtigen Tempo von Agent 47 bislang wenig anfangen konnten.
Während der wortkarge Agent 47 seine Ziele mit chirurgischer Präzision und minutiöser Planung aus dem Weg räumt, gibt sich James Bond deutlich impulsiver. Klar: Auch in First Light wird es Möglichkeiten zur Infiltration geben, aber die Entwickler betonen, dass Bond mehr Vorwärtsdrang besitzt.
Narrative- und Cinematic-Director Martin Emborg bringt es auf den Punkt:
„Man braucht viel Geduld, um Hitman zu spielen. Man beobachtet Patrouillen, belauscht Gespräche…“
„Aber Bond? Der geht einfach rein und sagt: ‚Ich rede mit ihnen. Oder ich haue ihm einfach direkt eine rein.‘“
Kurz gesagt: Statt Minuten damit zu verbringen, den Weinkonsum des Zielobjekts zu analysieren, können Spieler bei Bond auch einfach durch die Vordertür marschieren – im besten Fall mit Charme, im schlimmsten Fall mit Faust.
Ein weiterer zentraler Unterschied: James Bond ist eine Persönlichkeit, keine leere Projektionsfläche. IO-CEO Hakan Abrak beschreibt Agent 47 als „leere Hülle“ – ein Design, das bewusst gewählt wurde, um Spielern maximale Freiheit zu lassen. Bond hingegen bringt seine eigene Attitüde mit, sogar in der jungen Version, die First Light zeigt.
Art Director Rasmus Poulsen zieht den Vergleich schärfer:
„Wenn Agent 47 ein zielstrebiger Killer ist – im Grunde der Bösewicht –, dann ist Bond der Held.“
„Bei ihm geht es nicht nur ums Töten, sondern ums Retten. Und darum, wer er als Mensch ist.“
Das spiegelt sich auch im Spiel wider: First Light legt deutlich mehr Fokus auf Storytelling und Charakterentwicklung als Hitman. Bond ist kein Schatten im Hintergrund – er ist die Lichtquelle im Titel.
Ganz klar: Für Spionage-Fans, die Hitman gern mochten – oder es gern gemocht hätten, wenn es nicht so… geduldig gewesen wäre. 007 First Light richtet sich laut IO ausdrücklich an Spieler, denen bei Agent 47 das strategische Schleichen irgendwann zu langatmig wurde.
Wer lieber improvisiert, als minutiös plant, und seine Missionen auch mal mit einem eleganten Sprung durchs Fenster startet, statt zehn Minuten im Lüftungsschacht zu hocken, dürfte mit Bonds neuem Abenteuer glücklich werden.
007 First Light erscheint 2026 für PlayStation 5, Xbox Series X/S und PC. Bis dahin bleibt Zeit für Martini – oder für einen letzten Besuch bei Agent 47. Aber wehe, man verwechselt die beiden. Denn: Der eine wartet auf den perfekten Moment – der andere macht ihn einfach selbst.
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