Der Martini ist noch nicht geschüttelt, der Smoking sitzt nicht perfekt – und trotzdem steckt er schon mitten im ersten Einsatz: James Bond bekommt eine Ursprungsgeschichte, und zwar aus der Feder der Hitman-Macher IO Interactive.
Der Martini ist noch nicht geschüttelt, der Smoking sitzt nicht perfekt – und trotzdem steckt er schon mitten im ersten Einsatz: James Bond bekommt eine Ursprungsgeschichte, und zwar aus der Feder der Hitman-Macher IO Interactive.
Mit 007 First Light wagt das Studio nicht nur eine mutige Neuausrichtung, sondern auch einen Spagat: Zwischen Tradition und Neuinterpretation, Action und Charakterentwicklung – und zwischen Publikumserwartungen und kreativer Freiheit.
Als „Project 007“ im November 2020 angekündigt wurde, gingen die Spekulationen los: Wird’s ein Spiel im Stil der Daniel-Craig-Ära? Eine Neuauflage klassischer Bond-Geschichten? Oder vielleicht ein komplett neuer Ansatz? Die Antwort kennen wir nun: Es wird jung. Und neu.
Denn 007 First Light zeigt Bond so, wie wir ihn bislang kaum kannten – als jungen, noch unerfahrenen Rekruten, der erst auf dem Weg zum 00-Agenten ist. Im Interview mit GamesRadar erklärt Game Director Jonathan Lacaille, dass man mit der Jugend des Charakters bewusst ein jüngeres Publikum ansprechen wolle – eines, das mit Sean Connery, Roger Moore und Co. vielleicht wenig anfangen kann, aber sehr wohl mit einer spannenden Heldenreise.
„Welche Ereignisse und Menschen haben den James Bond geformt, den wir alle kennen?“ fragt Lacaille. Spoiler: Es war nicht nur der Wodka Martini.
Im Trailer sah man bereits: Dieser Bond ist anders. Unfertig. Ein bisschen leichtsinnig, nicht immer effizient – aber mit dem gewissen Etwas, das später mal zum Markenzeichen wird. IO Interactive setzt bewusst auf Charakterentwicklung, statt auf das stereotype Bild des aalglatten Superagenten.
„Er hat Charme – aber weiß ihn noch nicht einzusetzen“, so Lacaille.
Und mal ehrlich: Wer konnte das mit Anfang 20 schon?
Stattdessen erleben wir Bonds Aufstieg, Fehler, Zweifel und erste Triumphe – eine Perspektive, die es so in der Bond-Historie noch nie gab.
Für langjährige Bond-Fans feiern klassische Charaktere wie M, Q und Moneypenny ein Comeback, aber nicht genau so, wie ihr euch vielleicht an sie erinnert. Das Spiel zielt darauf ab, diese ikonischen Figuren zu zeigen, wie sie vielleicht auf den Beginn von Bonds Karriere ausschauten.
"Wir müssen alte Charaktere einem neuen Publikum vorstellen, also können wir nicht davon ausgehen, dass alle Spieler sie kennen", fügte Lacaille an.
Im Gegensatz zu vielen lizenzierten Spielen will IOI keine Filmhandlung nachspielen, sondern eine komplett neue Geschichte erzählen. Eine, die sich frei innerhalb des Bond-Universums bewegen darf – ohne zwanghafte Anleihen bei Aston Martins, Schurken mit Gesichtsnarben oder bekannten Gimmicks.
Das bedeutet für die Entwickler: maximale kreative Freiheit – aber auch maximale Verantwortung, denn sie müssen Bond quasi von Grund auf neu erfinden, inklusive Ton, Figuren und Atmosphäre. Ein gewagter, aber faszinierender Ansatz – gerade für ein Studio wie IOI, das mit Hitman bereits bewiesen hat, wie gut sie mit subtiler Agenten-Action umgehen können.
Die Fans meinen, ihn schon erkannt zu haben: Patrick Gibson, zuletzt als junger Dexter in „Dexter: Original Sin“ zu sehen, soll laut Internetdetektiven der junge James Bond sein. IO Interactive hält sich dazu noch bedeckt, aber der Look – und der Akzent – passen ziemlich gut.
Sollte sich das bewahrheiten, erwartet uns ein frischer, unverbrauchter Bond-Darsteller, der nicht versucht, Craig oder Brosnan zu imitieren, sondern seine eigene Identität mitbringt. Auch das ein kluger Schachzug von IOI – denn die Zukunft des digitalen Bond hängt an seinem Charisma.
007 First Light soll 2026 erscheinen, ein genauer Releasetermin steht aber noch aus. Der Entwicklungsstand ist laut Lacaille aber „weit fortgeschritten“, und man darf sich auf weitere Enthüllungen im Laufe des Jahres freuen – womöglich schon zur Gamescom oder bei einem künftigen PlayStation-Showcase.
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