Größer, schneller, lauter und mit dem klaren Ziel, wieder an alte Glanzzeiten anzuknüpfen - so kehrt Battlefield zurück. Doch gelingt der Befreiungsschlag wirklich, oder bleibt das Spiel ein weiteres Opfer seiner eigenen Ambitionen? Wir haben es getestet.
Nach dem ernüchternden Battlefield 2042 musste sich etwas ändern. DICE, Criterion, Ripple Effect und Motive schlossen sich unter dem Banner von EA zusammen, um der Marke neues Leben einzuhauchen. Schon nach den ersten Gefechten wird klar: Der Plan ist aufgegangen.
Battlefield 6 fühlt sich wieder wie ein echtes Battlefield an: Chaotisch, brachial und mit dieser unvergleichlichen Wucht, die die Reihe einst so besonders machte. Großflächige Karten, ohrenbetäubende Explosionen und intensive Teamgefechte dominieren das Geschehen. Dabei bleibt es nicht nur bei nostalgischer Rückbesinnung - das Spiel bringt frische Ideen mit, die es moderner und flüssiger wirken lassen als je zuvor.
Zurück ist das klassische Klassensystem mit Sturmsoldat, Pionier, Versorgung und Aufklärung. Die ungeliebten Spezialisten sind Geschichte. Doch die Individualisierung leidet darunter keineswegs: Waffen können frei gewählt und kombiniert werden, während Gadgets klassengebunden bleiben. So bleibt der Teamgedanke erhalten, ohne die persönliche Freiheit zu beschneiden – eine clevere Balance zwischen Alt und Neu.
Auch die Steuerung wirkt überarbeitet: Das Bewegen, Springen und Klettern geht butterweich von der Hand. Besonders markant ist die neue Wiederbelebungsmechanik, bei der ihr euch nun während des Heilens langsam rückwärts bewegen könnt. Ein kleines, aber überlebenswichtiges Detail, das das Spieltempo spürbar erhöht.
Die Einzelspielerkampagne führt euch mitten hinein in den Konflikt zwischen einer zerfallenden NATO und der Söldnertruppe Pax Armata. Ihr spielt als Teil der Eliteeinheit Dagger 13, die versucht, die Wahrheit hinter dem Machtzuwachs des Feindes aufzudecken.
Die Erzählung wechselt zwischen Rückblenden und Gegenwartsszenen, was für Abwechslung sorgt, auch wenn die Handlung insgesamt vorhersehbar bleibt. Mit rund sechs bis acht Stunden Spielzeit ist die Kampagne kein episches Abenteuer, aber ein solider Einstieg. Sie dient zugleich als Einführung in die Mehrspielermechaniken, allerdings ohne den Eindruck eines Tutorials zu hinterlassen.
Optisch überzeugt der Solomodus auf ganzer Linie: Die Frostbite-Engine zaubert atemberaubende Lichteffekte, realistische Zerstörung und filmreife Explosionen auf den Bildschirm. Auch wenn die Geschichte keine großen Emotionen weckt, sorgt sie für einen gelungenen Auftakt in die Schlacht.
Hier spielt Battlefield 6 seine ganze Stärke aus. Neun Karten und eine Vielzahl an Spielmodi stehen zum Start bereit. Klassiker wie Eroberung, Durchbruch, Rush und Eskalation sind wieder dabei, während kleinere Modi wie Team-Deathmatch oder King of the Hill für kurzweilige Action sorgen.
Auf Karten wie Liberation Peak oder Belagerung von Kairo entsteht das typische Battlefield-Chaos, das Fans lieben: Panzer donnern durch Trümmerfelder, Jets jagen über Explosionen hinweg, und irgendwo in der Ferne kracht ein Gebäude in sich zusammen. Besonders spannend: Die Spielerzahl wurde auf 64 reduziert, was für dichteres Karten-Design und kürzere Wege sorgt - eine gelungene Entscheidung.
Einziger Wermutstropfen: Das Balancing schwankt noch. In engen Arealen dominieren Schrotflinten, während Sturmgewehre schwächeln. Auf großen Maps sind Panzerfäuste Pflicht. Das schränkt die Experimentierfreude ein – hier muss DICE noch Feinschliff betreiben.
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René spielt gerne mal Shooter - allerdings nur wenn sie gut gemacht sind. Da er Battlefield 6 gespielt hat und sogar weiterempfielt, muss es hier der Fall gewesen sein. Seine Meinung: EA und DICE machen vieles (wenn auch lange nicht alles) richtig und könnten dieses Mal eine wirkliche Konkurrenz zum alljährlichen Call of Duty abgeliefert haben. |
Was sofort ins Auge sticht, ist die audiovisuelle Präsentation. Der donnernde Sound, die dynamische Beleuchtung und die zerstörbare Umgebung erzeugen eine dichte Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Wenn ein Panzer durch ein halbes Gebäude brettert und Trümmer durch die Luft fliegen, ist das pures Battlefield-Feeling.
Die Zerstörung ist wieder ein zentrales Spielelement. Zwar lassen sich nicht alle Strukturen komplett niederreißen, doch Mauern, Fahrzeuge und Deckungen reagieren dynamisch auf Beschuss. Das verändert die Schlachtverläufe spürbar: Neue Sichtlinien entstehen, Deckungen verschwinden, jede Granate kann den Kampf neu ordnen.
Auch die Fahrzeugsteuerung wurde verbessert: Panzer steuern sich direkter, Helikopter reagieren präziser, Jets sind einfacher zu manövrieren. Infanterist*innen können sich sogar an Fahrzeugen festhalten, um schneller zur Front zu gelangen - ein simples, aber effektives Feature.
Das Fortschrittssystem zieht euch zuverlässig in seinen Bann. Erfahrungspunkte gibt es nicht nur für Abschüsse, sondern auch für Teamaktionen wie das Erobern von Zielen oder das Heilen von Kamerad*innen. Dadurch wird auch defensives oder unterstützendes Gameplay belohnt - jeder Beitrag zählt.
Neue Waffen, Gadgets und Skins warten als Belohnung, während das Levelsystem stetig für Motivation sorgt. Besonders in eingespielten Teams entfaltet sich der volle Reiz, denn hier zahlt sich Kooperation stärker aus als Ego-Spielerei. So entsteht jener „Flow“, der gute Shooter langfristig trägt.
Trotz aller Stärken ist Battlefield 6 kein fehlerfreier Sieg. Kleinere Bugs beim Spawn-Verhalten oder bei der Kollisionsabfrage stören gelegentlich den Spielfluss. Das größte Problem bleibt das teils unklare Balancing, das bestimmte Waffentypen zu stark bevorteilt.
Zudem kann die schiere Größe der Gefechte für Neulinge überwältigend sein. Wer geordnete Matches sucht, wird sich im Chaos womöglich verlieren - doch genau dieses Chaos ist es, was Battlefield seit jeher ausmacht.
https://2playerz.de/p/ps-plus-mitglieder-erhalten-exklusive-boni-in-battlefield-6Battlefield 6 ist keine Revolution, aber eine gelungene Rückkehr zu alter Stärke. Die Kampagne liefert solides Popcorn-Kino, während der Multiplayer genau das erfüllt, was Fans seit Jahren fordern: epische Schlachten, taktisches Teamplay und jede Menge Zerstörung.
Natürlich bleibt Raum für Verbesserungen, doch das Fundament ist beeindruckend stabil. DICE und Co. haben bewiesen, dass sie die DNA der Serie noch immer verstehen. Nach Jahren der Zweifel ist Battlefield wieder da - und wie!
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