Kurz vor dem Release von Borderlands 4 meldet sich Gearbox-CEO Randy Pitchford zur laufenden Debatte rund um die Initiative „Stop Killing Games“ zu Wort und wie so oft bei ihm, ist die Antwort nicht nur geschäftlich, sondern auch philosophisch angehaucht.
Auslöser der Bewegung war das Ende von Ubisofts The Crew, das nach Serverabschaltung komplett unspielbar wurde.
Ross Scott, Initiator der Petition, fordert deshalb, dass Entwickler ihre Spiele am Ende der offiziellen Unterstützung nicht ins digitale Nirwana schicken, sondern stattdessen private oder Community-Server ermöglichen.
Die Aktion findet Zuspruch, stößt aber auch auf Kritik - besonders von Publisher-Seite, die in der dauerhaften Pflege solcher Lösungen ein finanzielles Fass ohne Boden sieht.
https://2playerz.de/p/stop-killing-games-wie-eine-million-gamerinnen-die-eu-zwingen-wollen-unsere-spiele-zu-rettenIn einem Gespräch mit The Gamer erklärte Pitchford, dass auch er schon Spiele verloren habe, die ihm wichtig waren und dass er die Leidenschaft der Aktivisten bewundere.
Gleichzeitig stellte er jedoch die schwierige Frage:
„Wenn wir wirklich aufrichtige Live-Service-Spiele haben wollen, wie soll man etwas am Leben halten, das per Definition sterblich ist?“
Für Pitchford liegt hier ein Paradoxon. Einerseits wünscht er sich Langlebigkeit, andererseits sieht er die Natur solcher Spiele im Kommen und Gehen.
Wenig überraschend driftete Pitchford im Interview ins Philosophische ab. Er sprach von der Wärmetod-Theorie des Universums und seiner Abneigung dagegen, dass „alles irgendwann enden wird“.
Ein Gedankengang, der ihn auch mit Gearbox’ eigenem gescheiterten Live-Service-Titel Battleborn verbindet, dessen Szenario, die letzte verbleibende Sonne vor der kosmischen Leere, geradezu symbolisch zum Thema passt.
Pitchford ist mit seinen Bedenken nicht allein. Auch andere Größen wie der Ubisoft-CEO oder Vertreter von Video Games Europe verweisen darauf, dass das Abschalten alter Titel ein notwendiger Schritt sei, um Studios nicht zu überlasten.
Die Gegenseite hält dagegen: Niemand fordere, Spiele bis zum Ende der Existenz selbst zu stützen. Vielmehr gehe es darum, Kulturerbe und Zugänglichkeit zu sichern, anstatt digitale Werke vollständig verschwinden zu lassen.
https://2playerz.de/p/initiative-stop-killing-games-europas-spielelobby-verteidigt-das-abschalten-von-gamesDamit bleibt Stop Killing Games ein offener Kampf zwischen Idealismus und Realität. Ob die Initiative es schafft, konkrete Veränderungen herbeizuführen, wird sich zeigen.
Fakt ist: Die Debatte bewegt nicht nur Spieler, sondern auch Entwickler und sie reicht, wie Pitchford eindrucksvoll demonstriert hat, bis an die Grenzen des Universums.
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