Microsofts Gaming-Chef spricht über Multiplattform-Strategie, neue Hardware und den japanischen Markt - und verrät, wie der ROG Xbox Ally die Zukunft der Xbox vorzeichnet.
Microsofts Gaming-Chef spricht über Multiplattform-Strategie, neue Hardware und den japanischen Markt - und verrät, wie der ROG Xbox Ally die Zukunft der Xbox vorzeichnet.
In einem ausführlichen Interview mit der japanischen Famitsu sprach Phil Spencer, der CEO von Microsoft Gaming, über die aktuelle und zukünftige Ausrichtung der Xbox-Sparte. Dabei machte er deutlich: Die Grenzen zwischen Plattformen sollen weiter verschwimmen.
„Wir bemühen uns, die Einstiegshürden für Spieler zu senken, damit sie unsere Spiele über Dienste wie Xbox Play Anywhere und Xbox Game Pass spielen können“, erklärte Spencer.
Portierungen von ehemals Xbox-exklusiven Spielen wie Forza Horizon 5 oder Gears of War: Reloaded seien laut ihm nur der Anfang. Xbox-Titel sollen künftig auf möglichst vielen Plattformen spielbar sein - einschließlich der PlayStation 5 und der Nintendo Switch 2.
Spencer lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Zusammenarbeit mit den beiden Konkurrenten:
„Wenn es Menschen gibt, die unsere Spiele auf der PlayStation 5 oder der Nintendo Switch 2 spielen möchten, würden wir uns sehr freuen, wenn sie unsere Spiele auf diesen Plattformen genießen. In dieser Hinsicht haben wir hervorragende Unterstützung sowohl von Sony Interactive Entertainment als auch von Nintendo erhalten.“
Allerdings scheint diese Öffnung nicht allein auf Spencers Initiative zurückzugehen. Laut einem Bloomberg-Bericht soll Microsofts CFO Amy Hood im Herbst 2023 aktiv in die Geschicke der Xbox-Sparte eingegriffen und eine Gewinnmarge von 30 Prozent gefordert haben.
Diese Vorgabe habe laut Expert*innen zu Entlassungen, Preiserhöhungen beim Game Pass und einer stärkeren Konzentration auf umsatzstarke Marken geführt - auf Kosten kleinerer, kreativer Projekte.
Auch Spencers eigene Aussagen deuten an, dass künftig vor allem die großen Namen im Fokus stehen könnten. Zwar wolle man „eine große Anzahl von Spielen langfristig unterstützen“, doch kleinere Teams wie Tango Gameworks mussten bereits weichen.
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Besonders spannend wurde das Gespräch, als Spencer auf die jüngst erschienenen Handhelds ROG Xbox Ally und ROG Xbox Ally X zu sprechen kam. Diese seien ein Hinweis auf die zukünftige Ausrichtung der Xbox-Plattform, erklärte er.
„Apropos neue Hardware: Der ROG Xbox Ally erschien am 16. Oktober 2025. Hierbei handelt es sich um ein ASUS-Produkt. Ich denke, die Hardware, die wir, Microsoft, als First-Party-Unternehmen ankündigen, wird die ‚nächste Konsole‘ sein“, sagte Spencer.
Wann diese neue Konsole offiziell vorgestellt wird, ließ er offen. Sie soll jedoch, anders als die Handhelds, eine First-Party-Konsole werden.
„Dieses Produkt gibt einen Hinweis darauf, wie sich die Xbox-Softwareplattform in Zukunft weiterentwickeln wird, indem sie alle Geräte an einem einzigen Punkt miteinander verbindet“, führte Spencer aus.
Damit bestätigt der Xbox-Chef, dass Microsoft verstärkt auf ein vernetztes Ökosystem setzt, das Konsolen, Handhelds, Cloud-Dienste und PCs eng miteinander verzahnt.
Zwar äußerte sich Spencer nicht konkret zu Hardware-Spezifikationen, doch frühere Andeutungen aus dem Unternehmen lassen vermuten, dass die nächste Xbox-Generation ein hochpreisiges Premium-Gerät werden könnte, mit einem geschätzten Preis von bis zu 1.500 Euro. Bestätigt ist dieser Wert jedoch nicht.
Spencer sprach auch über den japanischen Markt, der für Microsoft zunehmend wichtiger wird. Demnach sei die Xbox-Playtime in Japan um 20 Prozent gestiegen - ein Wachstum, das sich laut Spencer gleichmäßig über Konsole, PC und Cloud verteile:
„Wenn ich eines hervorheben müsste, dann ist es die zunehmende Bedeutung des PCs für unsere japanischen Spieler. Dabei entspricht das Wachstum von Konsole, PC und Cloud unserer Strategie, Spielern Xbox unabhängig vom Gerät zu bieten.“
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Zum Abschluss des Interviews ging Spencer auf die Zukunft zentraler Xbox-Franchises ein. Auf die Frage, ob Halo und Forza Motorsport ihr Potenzial bereits ausgeschöpft hätten, reagierte er entschieden:
„Nein! Halo Studios (ehemals 343 Industries, Anm. d. Redaktion) plant für die Zukunft und stellt sich neuen Herausforderungen.“
Laut Spencer setzen die Teams dabei auf moderne Technologien wie die Unreal Engine 5 und erhalten die nötige Zeit, um die Marken weiterzuentwickeln - mittlerweile auch für die PS5.
Auch die Turn10 Studios, verantwortlich für Forza Motorsport, würden restrukturiert, um „Projekte besser zu priorisieren und Überlastung zu vermeiden“. Der Fokus liege aktuell auf Forza Horizon 6, während langfristige Unterstützung für bestehende Titel gesichert bleibe.
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