Wer bei Onimusha an übernatürliche Schwertkämpfe, Dämonen und Samurai-Action denkt, liegt natürlich richtig. Doch beim neuesten Ableger „Way of the Sword“ legt Capcom nicht nur Wert auf dämonisches Gekloppe, sondern auch auf historische Authentizität.
Im Rahmen des Summer Game Fest verriet Capcom-Produzent Akihito Kadowaki gegenüber GamesRadar, dass für „Way of the Sword“ ein ganz besonderer Schauplatz möglichst originalgetreu nachgebaut wurde: der weltberühmte Kiyomizu-dera Tempel in Kyoto. Dieser zählt nicht nur zum UNESCO-Weltkulturerbe, sondern scheint aktuell auch ein Dauerbrenner für historische Actionspiele zu sein – er taucht ebenfalls in Assassin’s Creed Shadows und Rise of the Ronin auf.
Aber während die Konkurrenz ihre Geschichten in vergleichsweise realitätsnahen Settings erzählt, geht Capcom mit „Onimusha“ einen anderen Weg: Dämonen verkloppen, aber bitte mit Respekt vor echter Geschichte.
„Wir haben mit den Verantwortlichen des Kiyomizu-dera-Tempels zusammengearbeitet“, erklärt Kadowaki. Ziel war es nicht nur, den Tempel so darzustellen, wie er heute existiert, sondern auch zu überlegen, wie er zur Zeit von Protagonist Musashi Miyamoto ausgesehen haben könnte. Denn: Onimusha spielt im feudalen Japan – allerdings mit einer gehörigen Portion Dämonen-Übernatürlichkeit.
Dass Capcom dafür echte Tempelbeamte zu Rate zog, zeigt, wie hoch der eigene Anspruch an Authentizität war. Schließlich wollte man mehr als nur eine grobe Kulisse abliefern: Es sollte sich anfühlen, als würde man durch Geschichte mit Schwert und Oni-Magie stapfen.
Natürlich bleibt es nicht bei purer Rekonstruktion. Schließlich muss ein Schauplatz nicht nur schön aussehen, sondern auch spielerisch funktionieren. Oder wie es Kadowaki formuliert:
„Man wird beim Besuch des echten Tempels vielleicht einige Orte wiedererkennen – aber auch Unterschiede auf unterhaltsame Weise feststellen. Denn natürlich mussten wir hier und da kreativ werden, um daraus eine funktionierende Spielumgebung zu machen.“
Man stelle sich also vor: Der ehrwürdige Tempel, Schauplatz spiritueller Einkehr seit Jahrhunderten, dient plötzlich als Bühne für flammende Oni-Attacken, epische Schwertkämpfe und vielleicht ein paar Explosionen – aber alles im Einklang mit der Architektur.
„Ich möchte, dass Spieler Spaß daran haben, das reale Kyoto mit unserer Version im Spiel zu vergleichen“, so Kadowaki weiter. Und genau darin liegt auch der besondere Reiz: Onimusha: Way of the Sword wird nicht einfach zur nächsten Dämonenklopperei im Samurai-Gewand, sondern eine liebevolle, wenn auch leicht okkulte Hommage an japanische Geschichte.
Der Tempel im Spiel soll laut Capcom nicht nur Fans historischer Architektur beeindrucken, sondern auch jene, die einfach mal wissen wollen, wie es wohl aussieht, wenn Musashi Miyamoto mit gezücktem Schwert durch eine UNESCO-Stätte sprintet.
Onimusha: Way of the Sword erscheint voraussichtlich 2026 – und wer weiß: Vielleicht wird es das erste Actionspiel, das man auch als Geschichtsunterricht rechtfertigen kann.
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