GTA 6 wird mit Abstand das teuerste Videospiel, das je produziert wurde. In einem aktuellen Interview wirft nun ein Branchenkenner Licht auf die möglichen Gründe und wagt zugleich eine bemerkenswerte Prognose.
GTA 6 wird mit Abstand das teuerste Videospiel, das je produziert wurde. In einem aktuellen Interview wirft nun ein Branchenkenner Licht auf die möglichen Gründe und wagt zugleich eine bemerkenswerte Prognose.
Im Podcast KiwiTalkz sprach Obbe Vermeij, ehemaliger technischer Director bei Rockstar Games, über die mögliche Kostenstruktur von GTA 6. Vermeij war maßgeblich an Titeln wie GTA: San Andreas und GTA 4 beteiligt, bevor er das Studio verließ. Seine Einschätzung: GTA 6 wird nicht nur durch seinen schieren Umfang Rekorde brechen – es könnte sogar das teuerste Videospiel der Geschichte werden.
Obbe Vermeij
Noch spannender: Vermeij glaubt, dass zukünftige Rockstar-Titel – allen voran ein mögliches GTA 7 – wieder günstiger produziert werden könnten. Der Grund: generative KI.
Laut Vermeij ist vor allem der Bereich der Grafik und Animation mit massiven Kosten verbunden – etwa bei der Produktion aufwendiger Zwischensequenzen. Und genau hier könne die KI künftig enorme Einsparungen ermöglichen:
„Sagen wir, du machst eine Zwischensequenz. Alle Charaktere in dieser Szene könnten einfach von einer KI gerendert werden – inklusive des Gesprächs –, wenn du nur die Szene beschreibst.“
Diese „First Drafts“ könnten dann von Künstlern und Autoren überarbeitet werden. Die Vision: Mensch und Maschine arbeiten zusammen, wobei die KI das Grobe liefert und die kreativen Feinschliffe weiterhin in Menschenhand liegen.
Vermeij betont jedoch, dass kreative Schlüsselrollen nicht verschwinden werden. Stil, Look und Story müssten weiterhin von echten Künstlern definiert werden – KI könne diese sensiblen Aufgaben nicht übernehmen. Zumindest (noch) nicht.
Gleichzeitig ist der Einsatz von KI bei technischen Prozessen für ihn nichts Neues: Bereits seit Jahren nutzen Entwickler Tools, die etwa Physikberechnungen oder Kollisionssysteme automatisieren. Was jetzt passiert, sei eher eine Ausweitung dieser Automatisierung auf „höhere“ Ebenen der Spieleproduktion.
Trotz aller Bedenken gegenüber dem Einsatz von KI sieht Vermeij darin eine große Chance für die Branche. Wenn Spielentwicklung günstiger wird, könnten mehr Experimente gewagt und Nischen bedient werden. Ein Segen für Spielerinnen und Spieler, die nicht immer nur Open World mit Skill Trees und Crafting wollen.
„Wenn man Spiele günstiger herstellen kann, kann man mehr Nischen bedienen. Ich denke, das wäre für Gamer viel interessanter.“
Die Aussage trifft einen Nerv in einer Industrie, in der sich Publisher immer seltener trauen, Risiken einzugehen – weil Triple-A-Titel mittlerweile hunderte Millionen Dollar verschlingen.
Ob GTA 6 am Ende tatsächlich das teuerste Spiel der Geschichte wird, lässt sich schwer überprüfen – aber alle Zeichen deuten darauf hin. Ursprünglich für Herbst 2025 geplant, verschob Rockstar den Release kürzlich auf den 26. Mai 2026, um dem Open-World-Giganten den finalen Feinschliff zu gönnen.
Wie üblich gilt: Konsolen zuerst, PC irgendwann später. Ein genaues Datum für die PC-Version ist weiterhin nicht bekannt – aber wenn man von GTA 5 und Red Dead Redemption 2 lernt, dürfen sich PC-Spieler auf ein Wartebänkchen mit Ausblick einstellen.
https://2playerz.de/p/jetzt-also-doch-gta-6-auf-2026-verschoben-wann-es-erscheint-und-was-rockstar-dazu-sagt
Obbe Vermeij wirft mit seinem KI-Ausblick einen spannenden Blick in die Zukunft der Spieleentwicklung. GTA 6 mag das teuerste Spiel aller Zeiten werden – doch vielleicht ist es auch das letzte dieser Art. Wenn KI künftig ganze Zwischensequenzen baut und Arbeitsprozesse effizienter gestaltet, könnten wir bald eine völlig neue Art von Spielproduktionen erleben: kleiner, vielfältiger – und trotzdem hochwertig.
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