Echoes of the End erschien am Dienstag für PS5, Xbox und PC. Wir haben es für euch gespielt und verraten euch in unserem Test ob es sich lohnt.
Echoes of the End erschien am Dienstag für PS5, Xbox und PC. Wir haben es für euch gespielt und verraten euch in unserem Test ob es sich lohnt.
Das Subgenre der „Mid-Range-Fantasy-Games“ ist nun wirklich kein Neuling im Gaming-Kosmos. Entwickler beweisen seit Jahrzehnten, dass es zwischen Indie und AAA eine Menge Raum gibt. Oft sind es gerade diese Spiele, die, während sie die ganz Großen imitieren, ein paar neue Ideen aus dem Hut zaubern oder alte Konzepte frisch verpacken. Keiner hat das Genre revolutioniert, aber alle haben zumindest versucht, bekannte Zutaten mutig neu zu würzen.
Echoes of the End von Myrkur Games und Deep Silver macht genau das: Es mischt Elemente mehrerer Spiele und serviert euch ein Action-Abenteuer mit flotten Kämpfen, telekinetischen „Macht“-Kräften, einer Dauerbegleitung als NPC und einer Fantasy-Welt, die so generisch ist, dass sie problemlos als Sequel, Prequel oder Spin-irgendwas zu jedem Fantasy-Spiel der letzten zehn Jahre durchgehen könnte. Und das ist nicht negativ gemeint.
Ihr spielt Ryn, eine sogenannte Vestige - eine Magierin, die ihre Kräfte aus uralten, monolithischen Bauwerken namens „Wards“ zieht. Die Ursprünge dieser Magie kennt kaum noch jemand; sicher ist nur, dass sie einst fast die ganze Welt zerstört hat. Vestigen begegnet man daher eher mit Angst als mit Applaus und manchmal durchaus zu Recht.
Einen Monat nach dem Tod ihres berühmten Soldatenvaters ist Ryn mit ihrem Bruder Cor unterwegs, um die Wards vor ungebetenen Gästen zu schützen. Das Tutorial führt euch durch Kämpfe gegen trollartige „Durtars“ und zeigt, wie Ryn Objekte mit dem Geist bewegt, Gegner durch die Luft schleudert, Aufzüge bedient und später sogar zerstörte Strukturen wiederherstellt, um neue Gebiete zu erreichen.
Die Kämpfe erinnern an einen wilden Mix bekannter Systeme: wuchtige Schwertschläge à la Flintlock, kombiniert mit Magie, die stark an die Macht aus Star Wars erinnert - Gegner zusammenstoßen lassen, sie von Klippen pusten oder Felsbrocken auf sie regnen lassen. Besonders charmant: Finisher mit plötzlicher Slow-Motion-Kamera. Das Macht (extra groß geschrieben) schon Spaß.
Kurz nach Beginn trefft ihr auf Kara, eine mächtigere Vestige, und werdet von Cor getrennt. Ab hier begleitet euch Abram Finlay, ein Gelehrter mit Fokus auf Wards und Vestigen, bewaffnet mit einem „Focus Brace“ (Magie-Light für Normalsterbliche) und einem Greifhaken. Letzterer ist nicht nur praktisch in Kämpfen, sondern auch beim Erreichen höherer Ebenen.
Der Rest des Spiels ist solide Standardkost. Ihr reist durch abwechslungsreiche Schauplätze, löst Umgebungsrätsel mit Schaltern, Plattformen und Aufzügen und genießt dabei oft wirklich schöne Ausblicke. Die Welt Aema ist visuell und mythologisch stark an Island angelehnt, was manchen Panoramablick zu einem echten „Pause-und-staunen“-Moment macht.
Technisch stolpert Echoes of the End manchmal leider ein wenig: Animationen, Lippen-Synchronisation und Trefferabfrage sind nicht immer präzise.
DieBosskämpfe sind teils etwas langwierig. Im Storymodus sind sie locker zu meistern, beim höchsten Schwierigkeitsgrad jedoch sehr herausfordernd.
Die wichtigsten Einstellungen
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Es gibt Hinweise auf gestrichene Features: Schatztruhen enthalten oft nur Notizen oder Items ohne spielerischen Nutzen, kosmetische Ausrüstung existiert nicht. Zwar lassen sich grüne und blaue Kristalle finden, um Lebens- und Manavorrat zu erhöhen, aber das war’s auch schon. Das sorgt dafür, dass man zwar instinktiv jede Truhe plündern will - in der Praxis lohnt sich das selten.
Der Skilltree ist dagegen recht nützlich. Hier lassen sich u.a. die Fähigkeiten im Kampf verbessern und die Kräfte erweitern. Im Tagebuch könnt ihr alle Hintergründe zur Spielwelt, den Charakteren und deren Gechichte nachlesen.
So klar die Story strukturiert ist, so schwer macht es euch die Hauptfigur. Ryn ist (freundlich gesagt) kein Sonnenschein. Sie ist mürrisch, aggressiv, sarkastisch und herablassend zu nahezu jedem, und das, obwohl ihre Begleiter oft charmant und hilfsbereit sind. Das wirkt weniger wie gesunde Vorsicht und mehr wie grundlose Unfreundlichkeit.
Echoes of the End wird nicht in die Genre-Geschichtsbücher eingehen. Aber als lineares, storyfokussiertes Action-Spiel mit flotten Kämpfen und hübschen Kulissen kann es euch durchaus ein paar unterhaltsame Abende bescheren, vor allem zum moderaten Preis. Die Spielzeit liegt bei +/- 15 Stunden.
Postiv | Negativ |
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Echoes of the End ist seit dem 12. August 2025 für PS5, Xbox Series X/S und PC erhältlich. Der Preis beträgt 39,99 €, Abo-Kunden (PS Plus/Game Pass) erhalten jedoch derzeit 10% Rabatt.
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