Ist Destiny 2 am Ende? Das Spiel hat mit täglichen Spielerzahlen unter 300.000 derzeit einen Tiefpunkt erreicht - weniger als in der „Curse of Osiris“-Phase, als Bungie schon vom Aus bedroht sprach.
Ist Destiny 2 am Ende? Das Spiel hat mit täglichen Spielerzahlen unter 300.000 derzeit einen Tiefpunkt erreicht - weniger als in der „Curse of Osiris“-Phase, als Bungie schon vom Aus bedroht sprach.
Das Schicksal von Destiny 2 scheint sich zu wiederholen: Wie The Game Post berichtet, sind die aktuellen Spielerzahlen des Sci-Fi-Shooters so niedrig wie nie zuvor - sogar unter dem Tiefpunkt der berüchtigten „Curse of Osiris“-Ära von 2017. Damals befand sich Bungie laut eigener Aussage nur „fünf Wochen davon entfernt, das Spiel komplett einzustellen“. Nun, im Oktober 2025, ist die Situation offenbar noch düsterer.
Aktuell verzeichnet Destiny 2 laut der Analyseplattform popularity.report, die Daten über die Bungie-API ausliest, täglich nur noch rund 300.000 bis 350.000 aktive Spieler*innen über alle Plattformen hinweg. Damit liegt das Spiel unter dem Niveau, das 2018 beinahe zum Ende der Serie geführt hätte.
Zur Einordnung:
Nach dem schwach aufgenommenen DLC „Curse of Osiris“ hatte Destiny 2 im März 2018 tägliche Spielerzahlen zwischen 360.000 und 480.000 - Zahlen, die Bungie damals als existenzbedrohend einstufte.
Heute sehen die Werte so aus:
29. September 2025: 317.849
2. Oktober 2025: 293.242
6. Oktober 2025: 284.650
11. Oktober 2025: 302.410
Zum Vergleich: Auf Steam liegt der Durchschnitt bei nur noch 17.400 aktiven Spieler*innen - der niedrigste Wert seit dem Umzug der PC-Version auf die Plattform im Jahr 2019. Die letzten Bewertungen auf Steam sind überwiegend „Größtenteils negativ“, und auch auf YouTube oder Reddit ist der Frust mit Händen zu greifen.
Diese dramatische Formulierung stammt von Justin Truman, dem heutigen Studioleiter von Bungie, der während seiner GDC-Präsentation 2023 über die Krisenjahre des Studios sprach. Damals erklärte er:
„Dieser Moment hier, im Februar 2018, war verdammt beängstigend. Wenn der Trend noch fünf Wochen so weitergegangen wäre, hätten wir keine Spieler*innen mehr gehabt. Wir standen kurz davor, Destiny 2 komplett zu schließen.“
Gerettet wurde das Spiel damals durch den Forsaken-DLC, der das Vertrauen der Community zurückgewann und den Grundstein für Destiny 2s langjährige Live-Service-Phase legte. Doch sieben Jahre später scheint sich die Geschichte zu wiederholen - nur diesmal ohne Rettungsanker in Sicht.
Neben der sinkenden Aktivität fällt besonders eines auf: Destiny 2 zieht kaum noch neue Spieler*innen an. Laut popularity.report stagnieren die täglichen Neuanmeldungen seit Jahren - selbst große Erweiterungen wie The Final Shape oder The Edge of Fate haben kaum spürbare Impulse geliefert.
Die aktuellen Werte sprechen Bände:
29. September 2025: 4.959 neue Spieler*innen
4. Oktober 2025: 7.126 neue Spieler*innen
7. Oktober 2025: 4.053 neue Spieler*innen
11. Oktober 2025: 5.640 neue Spieler*innen
Zwar kommen weiterhin neue Hüter*innen hinzu, doch die meisten bleiben nicht lange. Das belegt der gleichzeitige Rückgang der aktiven Nutzerzahlen über alle Plattformen hinweg - ein klares Zeichen, dass Bungie ein massives Bindungsproblem hat.
https://2playerz.de/p/destiny-2-im-sinkflug-was-bedeutet-das-fur-marathon
Trotz der düsteren Zahlen gilt: Destiny 2 steht aktuell nicht vor der Abschaltung. Seit der Übernahme durch Sony im Jahr 2022 verfügt Bungie über finanzielle Rückendeckung, und das Spiel bleibt eines der erfolgreichsten Live-Service-Projekte der letzten Dekade.
Allerdings hat sich der Fokus spürbar verschoben: Bungies Ressourcen konzentrieren sich mittlerweile auf den kommenden Extraction-Shooter Marathon, der als neues Aushängeschild für Sonys Live-Service-Offensive dienen soll.
Wenn Marathon erfolgreich wird, könnte Bungie sich langfristig von Destiny 2 lösen und das Universum in kleinerem Rahmen fortführen. Sollte der Titel jedoch floppen, stünde Bungies Zukunft auf wackligen Beinen und das Franchise, das einst Millionen fesselte, könnte endgültig in die Bedeutungslosigkeit abrutschen.
Viele bekannte Content-Creator*innen wie Datto oder GrenaderJake haben ihre Berichterstattung über Destiny 2 stark reduziert oder pausiert - teils aus Frustration, teils wegen Burnout. In ihren Worten spiegelt sich ein Gefühl wider, das viele Veteran*innen teilen:Die Luft ist raus, und Bungie hat den Kontakt zur Basis verloren.
see you at renegades. bye for a little while.
— Datto (@DattosDestiny) September 28, 2025
Destiny 2 ist nicht tot, aber es kämpft mit einem tiefen, strukturellen Niedergang. Wenn die Spielerzahlen niedriger sind als in der Phase, in der Bungie einst kurz vor der Schließung stand, sollte das ein Warnsignal sein.
Der nächste Test steht bereits bevor: die Star-Wars-inspirierte Erweiterung „Renegades“ und natürlich Marathon, das Bungies Zukunft als Studio definieren dürfte.
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