KCD2, die Fortsetzung des Mittelalter-RPGs begeistert aktuell Fans und Kritiker – das sorgt natürlich für Spekulationen über eine mögliche Trilogie. Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand und machen uns Gedanken über eine mögliche Handlungen.
Beginnen wir mit den Fakten: Warhorse Studios hat Kingdom Come Deliverance 3 bisher nicht offiziell angekündigt. Überraschend ist das allerdings nicht – schließlich ist Deliverance 2 erst vor wenigen Monaten erschienen, und das tschechische Studio ist gerade mit dem Feinschliff am nächsten DLC und dem Post-Launch-Content beschäftigt.
3 Millionen mal wurde KCD2 schon verkauft
Was aber Hoffnung macht: Über drei Millionen Exmplare wurden bereits verkauft. Ein solcher Erfolg schreit geradezu nach einer Fortsetzung – auch wenn Warhorse das noch nicht laut ausspricht.
| Spoilerwarnung: Der folgende Abschnitt enthält Spoiler zum Ende von Kingdom Comes Delivery 2. Solltet ihr das Spiel noch nicht beendet haben, solltet ihr besser nicht weiterlesen. |
Einige Handlungsfäden aus Teil 2 wirken fast so, als hätte jemand einen „Fortsetzungsmarker“ drangetackert. Etwa Hans Capons bevorstehende Zwangsheirat, die im Finale nochmals prominent thematisiert wird. Besonders interessant: Das historische Vorbild von Hans, Jan Ptáček, übernimmt seine Ländereien erst 1412 – also Jahre nach den Ereignissen von Teil 2. Viel Raum also für eine Geschichte um Hochzeiten, Machtspiele und politische Intrigen.
Und dann ist da noch Erik – Heinrichs Erzfeind, der ein Duell verweigert und überlebt. Wenn das kein klassischer Bösewicht-Tease für Teil 3 ist...
Ein Wiedersehen mit Erik wäre nicht ausgeschlossen
Eine andere Möglichkeit: Ein Zeitsprung. Wir schreiben das Jahr 1419 – und Böhmen steht in Flammen. Die Hussitenkriege brechen aus, angefacht durch die Hinrichtung von Jan Hus.
Einige Figuren aus KCD2 – allen voran Jan Žižka und Sigismund – sind historisch belegt als Schlüsselfiguren dieser Epoche, und beide hatten bereits in Teil 2 größere Auftritte.
Der Krieg bietet alles, was ein historisches RPG braucht: intrigante Adelige, brutale Schlachten, religiöse Konflikte und technische Innovationen wie Žižkas berühmte Wagenburg-Taktik.
Und Warhorse hätte die Chance, das bewährte Böhmen-Setting um völlig neue Dimensionen zu erweitern.
Rein rechnerisch wäre Heinrich zur Zeit der Hussitenkriege Anfang 30. Man könnte ihn also problemlos als gealterten, kriegserprobten Veteranen zurückbringen – eine Perspektive, die es so im Genre nur selten gibt.
Ein Heinrich im besten Alter? Wir wären dafür!
Alternativ könnte Warhorse auch einen Generationenwechsel vollziehen. Etwa durch Hynek Ptáček, den Sohn von Jan (alias Hans) – historisch ein wichtiger Hussitenführer.
Ein neuer Held, verbunden mit den alten, könnte frischen Wind bringen – ohne Heinrichs Geschichte einfach liegenzulassen.
Teil 2 ließ bereits anklingen, dass Heinrichs Lebensweg stark variieren kann – je nachdem, welche Entscheidungen die Spieler treffen.
Will er mit Theresa ein ruhiges Leben führen? Oder locken Abenteuer mit Hans? Oder gar ein neues Leben mit Katharina?
Diese Beziehungsoptionen wären in Teil 3 eine Herausforderung – lassen sich aber, wie schon in Deliverance 2, durch geschickte Erzählstruktur (Stichwort: Rückblenden, Abwesenheit, Erwähnungen in Dialogen) elegant umsetzen.
Warhorse schweigt noch – aber die Geschichte ist nicht zu Ende erzählt. Ob wir Heinrichs späte Jahre erleben, als Veteran der Hussitenkriege, oder einen jungen Nachfolger durch blutige Schlachten führen – das Böhmen-Universum bietet mehr als genug Stoff für einen dritten Teil.
Bis zu einem möglichen dritten Teil, ist der Weg noch lang. Vorher erscheinen noch zwei weitere DLC.
Mit Deliverance 2 hat Warhorse bewiesen, dass sie Storytelling, historische Tiefe und Gameplay auf ein neues Niveau heben können. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eins: Die offizielle Bestätigung von Kingdom Come: Deliverance 3.
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