Nach dem Hackerangriff auf R6 verdichten sich Hinweise, dass der Shooter nur Mittel zum Zweck war. Unbestätigte Berichte sprechen von gezielten Angriffen auf Ubisofts Infrastruktur und Erpressungsversuchen. Das Spiel ist jedoch mittlerweile wieder on.
Nach dem Hackerangriff auf den erfolgreichen Multiplayer-Shooter Rainbow Six: Siege zog Ubisoft Ende vergangener Woche die Reißleine. Sowohl das Spiel selbst als auch der dazugehörige Marktplatz wurden vorsorglich vom Netz genommen, um weitere Schäden zu verhindern und die Ursachen des Angriffs zu untersuchen. Parallel dazu arbeiten die verantwortlichen Teams an der Stabilisierung der Server und an Sicherheitsmaßnahmen.
https://2playerz.de/p/rainbow-six-siege-exploit-sorgt-fur-falsche-bans-und-gratis-itemsIn den sozialen Netzwerken machte kurz darauf das Gerücht die Runde, Hacker hätten rund 900 Gigabyte an Daten aus Ubisofts Systemen entwendet. Laut einem unbestätigten Bericht von Taison TV soll diese Zahl jedoch nicht der Realität entsprechen. Ebenso heißt es, dass sensible Nutzerdaten wie Passwörter, Zahlungsinformationen oder persönliche Accountdaten nicht kompromittiert wurden - ein Punkt, der viele Spieler*innen zumindest vorerst beruhigen dürfte.
Fuentes de Ubisoft confirman que:
— Taison TV (@TaisonTV) December 28, 2025
- no han conseguido acceder a datos personales de clientes, es decir contraseñas, datos bancarios etc.
-hackers confirman que tenian un archivo de seguridad de 2H antes del ataque por lo que todo quedara revertido a como estaba a 2h antes de… https://t.co/q7ThN2ZYzS pic.twitter.com/jIpeGjvYW0
Weiterhin berichtet Taison TV, dass Ubisoft etwa zwei Stunden vor dem Angriff ein vollständiges Backup von Rainbow Six: Siege angelegt haben soll. Dieses soll nun genutzt werden, um die Server auf einen sicheren Stand vor dem Vorfall zurückzusetzen. Gleichzeitig sei die Sicherheitslücke, über die der Angriff erfolgte, bereits identifiziert und im Zuge der laufenden Arbeiten geschlossen worden.
Besonders brisant ist jedoch eine weitere Behauptung: Demnach sei Rainbow Six: Siege gar nicht das eigentliche Ziel der Angreifer gewesen. Stattdessen soll der Shooter als eine Art Ablenkung gedient haben, während versucht wurde, Zugriff auf andere Ubisoft-Server zu erlangen. Im Fokus sollen dabei interne Daten wie Quellcodes gestanden haben. Über Telegram habe die verantwortliche Hackergruppe laut Bericht bereits ein Lösegeld gefordert und mit der Veröffentlichung sensibler Informationen gedroht - möglicherweise auch zu bislang unangekündigten Projekten.
https://2playerz.de/p/massiver-sicherheitsvorfall-bei-rainbow-6-ubisoft-berichte-uber-moglichen-source-code-diebstahlBislang hat sich Ubisoft nicht offiziell zu den Angaben von Taison TV geäußert. Ob sich die Vorwürfe bestätigen, bleibt daher abzuwarten.
Nach mehreren Tagen intensiver Wartungs- und Prüfmaßnahmen hat Ubisoft den nächsten Meilenstein erreicht. Zunächst wurde Rainbow Six Siege im Rahmen eines sogenannten Soft-Launches nur für eine begrenzte Spielergruppe geöffnet. Diese Phase diente dazu, die Stabilität der Server unter realen Bedingungen zu testen. Inzwischen ist der Zugang wieder für alle Spieler freigegeben.
Mit der vollständigen Öffnung veröffentlichte Ubisoft auch eine offizielle Stellungnahme zum aktuellen Status der Infrastruktur:
„Unsere Live-Tests sind abgeschlossen und wir öffnen das Spiel für alle Spieler. Bitte beachtet, dass es beim Verbindungsaufbau zu Wartezeiten kommen kann, da unsere Dienste erst ausgebaut werden müssen.“
Parallel dazu wurde ein umfassender Rollback angestoßen, um sämtliche fehlerhaften Transaktionen rückgängig zu machen, die im Zuge des Vorfalls entstanden sind.
Spieler, die sich zwischen dem 27. Dezember um 10:49 Uhr UTC und dem 29. Dezember nicht in Rainbow Six Siege eingeloggt haben, sollten laut Ubisoft keinerlei Veränderungen an ihrem Inventar feststellen. Nutzer, die während dieses Zeitfensters aktiv waren, müssen hingegen mit Einschränkungen rechnen. In diesen Fällen kann es „vorübergehend zum Verlust des Zugriffs auf einige Gegenstände“ kommen. Die betroffenen Accounts sollen innerhalb der kommenden zwei Wochen einzeln geprüft und korrigiert werden.
Während der Spielbetrieb wieder vollständig aufgenommen wurde, bleibt der Marktplatz weiterhin deaktiviert. „Der Marktplatz bleibt bis auf Weiteres geschlossen, solange die Untersuchungen andauern“, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Vor einer erneuten Freischaltung plant Ubisoft zusätzliche Qualitäts- und Sicherheitskontrollen, um die Integrität aller Spielkonten sicherzustellen und unerwünschte Änderungen vollständig zu beseitigen. Einen konkreten Zeitplan für die Wiedereröffnung nannte der Publisher bislang nicht.
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