Mike Ybarra, ehemaliger Microsoft-Manager und Blizzard-Präsident, hat die aktuelle Hardwarestrategie von Xbox mal wieder scharf kritisiert. Die „This Is an Xbox“-Kampagne bezeichnete er als Fehltritt zum falschen Zeitpunkt.
Mike Ybarra, ehemaliger Microsoft-Manager und Blizzard-Präsident, hat die aktuelle Hardwarestrategie von Xbox mal wieder scharf kritisiert. Die „This Is an Xbox“-Kampagne bezeichnete er als Fehltritt zum falschen Zeitpunkt.
In einem ausführlichen Beitrag auf X (früher Twitter) stellt er die Ausrichtung der Marke infrage und sieht die Zukunft der Konsole in Gefahr, solange Spiele zunehmend als Third-Party-Titel erscheinen.
Die kürzlich global eingeführten Xbox ROG Ally-Handhelds verdeutlichen für viele Fans den langjährigen Wandel von Xbox hin zu einer Windows-first-Strategie. Microsoft betont zwar, dass die Hardware nicht aufgegeben wird und arbeitet bereits an der nächsten Konsolengeneration - Mike Ybarra bleibt trotzdem skeptisch.
Der ehemalige Corporate VP von Xbox und Blizzard-Präsident kommentierte auf einen Post des langjährigen Fans Timdog, der die Entscheidung kritisierte, die ROG Ally mit Windows statt einem schlanken Xbox-OS auszuliefern.
Ybarra reagierte mit einem deutlichen Statement:
It makes sense to me since they are out of HW and exclusive games. That includes the dedicated OS, which is essential for any console device (ease of use, security, etc). They are a publisher who will embrace Windows. Most will just pirate all the games to the devices unless they…
— Mike Ybarra 🎃 (@Qwik) October 19, 2025
„Aus wirtschaftlicher Sicht ist das eine solide Strategie - wenn sie gute Spiele liefern und Steam voll einbeziehen (Verkauf auf PS, Nintendo und PC). Nur ein Narr würde weiterhin Konsolen-Hardware bauen, wenn alle Spiele auf Drittplattformen gehen. Um das zu ändern, müssten sie wieder exklusive Titel produzieren, großartige Hardware mit Verlust herstellen und versuchen, das Wohnzimmer zu erobern.“
Dabei argumentierte Ybarra, dass Xbox längst aus dem exklusiven Hardware- und Spiele-Geschäft ausgestiegen sei und wenn das Unternehmen sich auf Multiplattform-Publishing konzentrieren will, sollte es dies konsequent tun und nicht beide Wege versuchen:
Ybarra erklärte weiter:
„Es macht für mich Sinn, da sie aus HW und exklusiven Spielen raus sind. Dazu gehört auch das dedizierte OS, das für jede Konsole essenziell ist (Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, etc.). Sie sind Publisher, die Windows umarmen werden.
Die meisten werden die Spiele auf den Geräten nur piraten, wenn sie nicht Steam nutzen. Warum hilft Steam gegen Piraterie? Weil es ein fehlerfreies Erlebnis mit einer großartigen Rückgaberegelung bietet. Windows ist weit davon entfernt und wird es nie sein.“
Seiner Meinung nach wäre es wirtschaftlich nur sinnvoll, wenn Xbox auf qualitativ hochwertige Spiele setzt und Steam voll einbezieht, gleichzeitig aber die klassische Konsolenstrategie aufgibt. Wer an der Hardware festhält, ohne exklusive Spiele zu liefern, riskiere „den Tod durch tausend Nadelstiche“.
Ybarra’s Meinung nach versucht Xbox, alles gleichzeitig zu machen: Konsolen-Hardware, Windows-Geräte, Drittanbieter-Publishing - und das schade der Marke.
„Die „This is an Xbox“-Kampagne kann man getrost fallenlassen. Falsche Idee, falscher Zeitpunkt. Xbox ist über Spiele definiert - Spiele regieren immer die Welt. Und wenn es keine Parität zwischen der Konsole und irgendeinem anderen ‚Gerät‘ gibt, dann ist es einfach kein Xbox. Verwirrend - wer sich das ausgedacht hat, spielt offensichtlich keine Spiele.“
Mit der Kampagne wollte Microsoft zeigen, dass Xbox mehr ist als eine Konsole. Der Fokus wurde auf Laptops, Smartphones, Smart-TVs und weitere Geräte ausgeweitet, begleitet von auffälligen Werbeaktionen auf weltweiten Billboards und Partnerschaften mit Unternehmen wie Samsung und Porsche.
https://2playerz.de/p/konsolen-sind-noch-lange-nicht-tot-diskussionen-auf-x-mit-mike-ybarra
Bereits im letzten Monat äußerte sich Ybarra zur Xbox-Strategie, als er auf einen Post reagierte, der PlayStation 5 als „erfolgreichste Konsolengeneration“ feierte. Er kommentierte:
„Aber hey, der Konsolenmarkt ist kein erfolgreiches Geschäft. Es sei denn, man macht es richtig.“
Auf die spöttische Bemerkung eines Nutzers, er sei ein „verbitterter Ex“, entgegnete Ybarra virulent:
„Deine Konsole ist tot.“
Your console is dead.
— Mike Ybarra 🎃 (@Qwik) September 28, 2025
Damit unterstreicht er erneut seine Ansicht, dass Xbox klare Entscheidungen treffen müsse, um im Konsolenmarkt zu bestehen.
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