Der schwedische Konzern Embracer Group, einst als aufstrebender Riese im Gaming-Business gefeiert, hat im Geschäftsjahr 24/25 knapp 2.000 Mitarbeiter entlassen. Laut dem aktuellen Jahresbericht wurden 1.857 Stellen gestrichen – ein massiver Einschnitt.
Nicht nur Microsoft - Wie jetzt bekannt wurde, wurden auch bei der schwedischen Embracer-Group etliche Stellen gestrichen. Besonders die PC- und Konsolensparte war betroffen.
Dort schrumpfte die Belegschaft von 6.404 Mitarbeitenden (März 2024) auf 4.918 (März 2025) – ein Rückgang um 1.486 Personen. Auch in anderen Segmenten wurde gekürzt:
Insgesamt zählt Embracer nun 6.482 Beschäftigte über alle Bereiche und Vertragsformen hinweg.
Mit den Mitarbeiterzahlen sank auch die Anzahl der internen Studios. Besonders betroffen:
Embracer hat damit innerhalb eines Jahres nicht nur Personal, sondern auch Infrastruktur in erheblichem Maße abgebaut – ein deutliches Zeichen für die weitreichende Konsolidierung im Unternehmen.
Trotz der drastischen Kürzungen gibt sich Embracer betont strategisch: Man sei nun „schlanker und fokussierter“ aufgestellt. 2024 sei ein Jahr der Konsolidierung und Restrukturierung gewesen – nicht nur bei Embracer, sondern branchenweit. „Viele Unternehmensschließungen und Entlassungen“ hätten den Ton des Jahres bestimmt. Man gehe davon aus, dass dieser Trend sich 2025 fortsetzen werde – allerdings glaube man, dass „die schwerste Phase“ nun überstanden sei.
Der Kahlschlag bei Embracer ist kein Einzelfall. Die Games-Branche durchlebt aktuell eine weltweite Restrukturierungswelle, in der selbst große Namen wie Microsoft, Electronic Arts oder Sony Personal abbauen. Doch Embracer ist ein Sonderfall:
Nach Jahren aggressiver Übernahmen (Gearbox, Saber, Crystal Dynamics, u.v.m.) wuchs das Unternehmen rasant – zu schnell, zu unkontrolliert, sagen Kritiker. 2023 platzte dann ein geplanter 2-Milliarden-Dollar-Deal mit einem mysteriösen Partner (vermutlich Savvy Games aus Saudi-Arabien), der als Wendepunkt gilt. Seitdem wurde restrukturiert – teils brutal.
Embracer verkauft den massiven Stellenabbau als strategischen Schritt in eine fokussiertere Zukunft. Doch der drastische Kahlschlag wirft Fragen auf: Wie nachhaltig ist dieses neue "schlanke" Modell? Und was bedeutet das für Entwickler, Studios und letztlich die Qualität der Spiele?
Kommentare: 0