IO Interactive erfindet James Bond neu: 007 First Light zeigt einen jungen, ungeschliffenen Agenten auf der Suche nach seinem Platz. Narrative Director Martin Emborg erklärt, warum dieser Ansatz für 2026 nötig war.
IO Interactive erfindet James Bond neu: 007 First Light zeigt einen jungen, ungeschliffenen Agenten auf der Suche nach seinem Platz. Narrative Director Martin Emborg erklärt, warum dieser Ansatz für 2026 nötig war.
Mit 007 First Light wagt IO Interactive einen mutigen Neustart für einen der ikonischsten Charaktere der Popkultur. Im Interview mit Polygon sprach Martin Emborg, Cinematic und Narrative Director des Spiels, darüber, warum der neue James Bond jünger, ungeschliffener und deutlich suchender auftreten muss und weshalb genau dieser Ansatz den Kern von 007 trifft.
IO Interactives Version von James Bond ist erst 26 Jahre alt, hat seine Lizenz zum Töten gerade erst erhalten und steht noch ganz am Anfang seiner Karriere. Gespielt wird der neue 007 von Patrick Gibson (Dexter: Resurrection, The OA). Laut Emborg handelt es sich bewusst nicht um einen abgeklärten Superagenten, sondern um einen Mann, der seinen Platz in der Welt noch finden muss.
„First Light handelt von einem jungen Mann, der nach Sinn sucht und dabei sein Schicksal findet“, erklärte Emborg.
Dieser Ursprungsgedanke erlaubt es dem Team, klassische Bond-Eigenschaften wie Charme, Intelligenz und Respektlosigkeit beizubehalten, sie aber durch eine moderne Linse neu zu betrachten. Historisch sei Bond selten introspektiv gewesen - erst die Filme mit Daniel Craig hätten Verletzlichkeit und Konsequenzen stärker in den Vordergrund gerückt. First Light greift diesen Impuls auf, setzt zeitlich jedoch noch früher an.

Patrick Gibson (Dexter) spielt James Bond
Die Handlung begleitet Bond vor und während seines Eintritts in den MI6. Dort steht ihm John Greenway zur Seite, der Leiter des 00-Programms, gespielt von Lennie James (The Walking Dead). Diese Mentor-Schüler-Dynamik schafft Raum, um zu zeigen, wie Bond Regeln lernt und warum er beginnt, sie zu brechen.
Emborg beschreibt diesen Bond als jemanden, der „ein Stück weit in diese Welt hinein stolpert“. Während ein erfahrener Bond einen Fallschirmsprung als kalkuliertes Risiko betrachtet, sei die Denkweise hier eine andere:
„Wenn dieser Bond aus einem Flugzeug springt, ist es eher so: So komme ich an die ran - ich springe jetzt einfach aus dem verdammten neuen Flugzeug.“
Diese Mischung aus Selbstüberschätzung, Mut und Improvisation prägt die Figur von First Light maßgeblich.
Emborg äußerte sich besonders positiv über Hauptdarsteller Patrick Gibson, den er im Interview beiläufig „Patty“ nennt. Er lobt dessen Intensität ebenso wie seinen Humor und Charme.
Gibson bringe die Fähigkeit mit, im einen Moment witzig und locker zu sein und im nächsten hochkonzentriert und gefährlich zu wirken. Auch wenn dieser Bond noch nicht vollständig geformt ist, verzichtet IO Interactive nicht auf pointierte Dialoge und markige Sprüche.
https://2playerz.de/p/007-first-light-io-interactive-verspricht-kreative-aber-nutzliche-gadgets
Obwohl First Light keine direkte Adaption der Romane von Ian Fleming ist, sieht Emborg eine klare Verbindung zu dessen ursprünglicher Vision. Bond sei kein übermenschlicher Held, sondern ein physischer, von Gewalt und Erfahrungen geprägter Charakter.
In diesem Zusammenhang verweist Emborg auf ein Zitat von Sean Connery aus einem Playboy-Interview von 1965, in dem dieser Bonds Wesen zusammenfasste:
„Er ist wirklich eine Mischung aus all dem, was seine Verteidiger und seine Kritiker über ihn sagen. […] Wenn man Bond in den Situationen sieht, in denen er sich ständig befindet, erkennt man, dass er in einer sehr harten, ungewöhnlichen Liga spielt. Deshalb ist es völlig richtig, dass er alle seine Sinne befriedigt - sei es durch Sex, Wein, Essen oder Kleidung.“
Für First Light bedeutet das eine bewusste Modernisierung der Werte. Der Fokus liegt weniger auf hemmungslosem Womanizing früherer Jahrzehnte und stärker auf physischer Härte, Überlebenswillen und Konsequenzen - eher in der Tradition der brutalen Kampfszenen aus Liebesgrüße aus Moskau oder Casino Royale.
Der Vergleich zur Hitman-Reihe liegt nahe, doch Emborg betont klare Unterschiede zwischen Agent 47 und James Bond.
„Hitman ist kalkuliert“, so Emborg. „Bond ist viel improvisationsfreudiger. Was können wir tun? Es ist Chaos - im besten Sinne.“
Dieses Prinzip spiegelt sich auch im Gameplay wider. Bond agiert weniger nach perfekten Plänen, sondern reagiert kreativ, wenn Situationen eskalieren. Spieler:innen sollen sich wie Bond fühlen: spontan, einfallsreich und immer einen Schritt vor dem Abgrund.
https://2playerz.de/p/007-first-light-die-grossten-level-der-studio-geschichte
Trotz aller psychologischen Tiefe verfolgt 007 First Light letztlich ein klares Ziel: das Bond-Fantasy-Erlebnis. Emborg betont, dass das Spiel große Fragen stellt - etwa nach Bonds innerem Antrieb, aber gleichzeitig vor allem Spaß machen soll.
Ob dieser Ansatz der langen Geschichte der Figur gerecht wird, liegt am Ende bei den Spieler*innen. Doch IO Interactive zeigt sich überzeugt, dass James Bond sich weiterentwickeln kann, ohne sich selbst zu verlieren. Für eine Figur, die seit über 70 Jahren von Neuerfindung lebt, ist das ein konsequenter Schritt.
007 First Light erscheint am 27. März 2026 für PS5, Xbox Series X/S, Switch 2 und PC.
Wir verwenden Cookies, um Ihr Browsing-Erlebnis zu verbessern, personalisierte Anzeigen oder Inhalte bereitzustellen und unseren Traffic zu analysieren. Durch Klicken auf "Alle akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Wir verwenden Cookies, um Ihr Browsing-Erlebnis zu verbessern, personalisierte Anzeigen oder Inhalte bereitzustellen und unseren Traffic zu analysieren. Durch Klicken auf "Alle akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Diese Cookies sind für das Funktionieren der Website erforderlich.
Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren.
Diese Cookies werden verwendet, um Ihnen relevante Anzeigen zu zeigen.
Kommentare: 1
Einen Kommentar schreiben