Während Publisher immer stärker auf Multiplayer und Live-Service setzen, zeigt eine neue Studie: Die Mehrheit der Spieler hält dem klassischen Singleplayer weiterhin die Treue. Doch regional und generationsabhängig fallen die Vorlieben je anders aus.
Multiplayer- und vor allem Live-Service-Spiele generieren inzwischen den Großteil der Umsätze der Branche. Gleichzeitig verbringen Spieler*innen auf Konsolen und PCs oft unzählige Stunden in nur wenigen Dauerbrennern - darunter Fortnite, GTA Online oder Minecraft.
Dass sich Publisher*innen deshalb zunehmend von klassischen Einzelspieler-Erfahrungen abwenden, überrascht kaum. Doch eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die weltweite Nachfrage nach Singleplayer-Erlebnissen weiterhin enorm hoch bleibt.
Wie VGC berichtet, befragte das Marktforschungsunternehmen Ampere Analysis insgesamt 34.428 Spieler*innen in 22 Märkten. Das Ergebnis: Eine klare Mehrheit bevorzugt traditionelle Einzelspieler-Titel, auch wenn regionale Unterschiede deutlich hervortreten.
Besonders stark ist die Solo-Vorliebe in den USA, wo 65 Prozent der Befragten Einzelspieler-Games bevorzugen. Auch Japan (63 Prozent), Thailand (62 Prozent), Deutschland (60 Prozent) und das Vereinigte Königreich (58 Prozent) liegen weit vorne.
Eine Ausnahme bildet vor allem China: Dort bevorzugten nur 47 Prozent der Befragten Einzelspieler-Erlebnisse. In Schweden (49 Prozent) liegt der Wert ähnlich niedrig, während die Niederlande mit exakt 50 Prozent ein Gleichgewicht zwischen Solo- und Multiplayer-Präferenz aufweisen.
https://2playerz.de/p/sony-und-live-service-spiele-shawn-layden-kritisiert-das-geschaftsmodellDie Analyse der Altersgruppen zeigt ein spannendes Muster. Spieler*innen zwischen 16 und 24 Jahren - geprägt durch Games wie Roblox oder Minecraft - bevorzugen Singleplayer nur zu 49 Prozent. Dieser Wert steigt aber mit zunehmendem Alter deutlich an.
Bei den 25- bis 34-Jährigen liegt die Präferenz bei 56 Prozent, bei den 55- bis 64-Jährigen mit 64 Prozent am höchsten. Ampere spricht hier von „einer klaren Kluft zwischen der Gen Z und den Millennials in Bezug auf Spielgeschmack und Perspektiven“.
https://2playerz.de/p/playstation-5-trotz-ruckschlagen-bleibt-sony-bei-liveservicekursDie Studie zeigt außerdem, dass der soziale Einfluss weiterhin eine große Rolle spielt: 24 Prozent der Befragten laden ein Spiel herunter oder kaufen es, wenn Freund*innen es ebenfalls spielen.
Louise Wooldridge, Senior Research Manager bei Ampere, fasst die Ergebnisse so zusammen: Einzelspieler-Spiele seien „absolut immer noch praktikabel und begehrt, in der von Live-Service dominierten Landschaft“. Zwar begünstige der Markt Multiplayer-Games aufgrund von Monetarisierung und langfristiger Bindung, doch gut ausbalancierte Solo-Abenteuer hätten weiterhin eine enorme Zielgruppenattraktivität.
Wooldridge ergänzt:
„Obwohl die meisten Spieler diese Inhalte gegenüber Mehrspieler-Erlebnissen bevorzugen, spielt der Freundeskreis immer noch eine bedeutende Rolle bei der Entdeckung und Übernahme von Spielen.“
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